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Schulen in Bayern: Unterricht mit Tests und Maske: So läuft der Start ins neue Schuljahr

Schulen in Bayern

Unterricht mit Tests und Maske: So läuft der Start ins neue Schuljahr

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    In Bayern startet am Dienstag wieder der Unterricht in den Schulen. Präsenz ist dabei oberste Maxime. Corona-Maßnahmen sollen so viel Normalität wie möglich bringen.
    In Bayern startet am Dienstag wieder der Unterricht in den Schulen. Präsenz ist dabei oberste Maxime. Corona-Maßnahmen sollen so viel Normalität wie möglich bringen. Foto: Ole Spata, dpa (Symbolfoto)

    Überall sonst in Deutschland sitzen Schülerinnen und Schüler schon wieder in ihren Klassenzimmern. Nun enden am Dienstag auch in Bayern die Sommerferien. Dass der erste Schultag in Präsenz stattfindet und nicht daheim vor dem Computer, daran ließ Kultusminister Michael Piazolo am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in München keinen Zweifel. Was Schülerinnen, Schüler und Eltern jetzt wissen müssen.

    Wie geht es mit Corona-Tests an Bayerns Schulen weiter?

    Corona-Tests sind für alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig verpflichtend zu absolvieren. Die meisten lassen sich direkt an den Schulen testen. Wer das nicht tut und auch keinen zertifizierten Test von zu Hause bringt, kann nicht am Präsenzunterricht teilnehmen.

    Welche Corona-Tests kommen an den Schulen zum Einsatz?

    Eine Grundschülerin macht einen Corona-Selbsttest.
    Eine Grundschülerin macht einen Corona-Selbsttest. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    An den weiterführenden Schulen werden, wie schon vor den Ferien, Antigen-Schnelltests eingesetzt. Ab sofort sollen sie drei Mal pro Woche stattfinden statt nur zwei Mal: montags, mittwochs und freitags. An Grundschulen sollen zwei Mal wöchentlich PCR-Pooltests zur Anwendung kommen, die als angenehmer und deutlich sicherer gelten. Die Kinder lutschen dabei auf einer Art Wattebausch, anschließend werden diese zusammengeworfen und als eine große Probe ausgewertet. Erst, wenn diese Sammelprobe positiv ist, wird noch einmal der Test eines jeden Kindes analysiert. Bis sechs Uhr am Folgetag soll das Ergebnis digital an die Eltern übermittelt werden. Geimpfte und genesene Kinder müssen sich nicht testen.

    Wann starten die Pooltests?

    Sicher nicht flächendeckend am ersten Schultag. Einige Schulen auch in der Region kündigen bereits an, dass sie mit den altbekannten „Nasenbohrertests“ starten werden. Der Kultusminister gibt als Ziel für die Einführung der Pooltestungen den 20. September an.

    Muss die ganze Klasse in Quarantäne, wenn ein Kind positiv ist?

    Nein. Die Quarantäneregelung wurde etwas entschärft. Quarantäne gilt nur für diejenigen, die nachweislich angesteckt sind und für unmittelbare Kontaktpersonen. Die Quarantäne gilt zunächst für fünf Tage. Danach können sich die Betroffenen freitesten. Geimpfte und Genesene müssen nicht in Quarantäne. Allerdings soll die gesamte Klasse eine Woche lang jeden Tag getestet werden.

    Ändern Luftfilter in den Klassenzimmern etwas an den Quarantäneregeln?

    Piazolo stellte in Aussicht, dass in Räumen mit Luftreinigungsgeräten auf die Quarantäne von Kontaktpersonen verzichtet werden könne. Viele fühlen sich dadurch ungerecht behandelt. Denn das Ziel der Staatsregierung, dass in jedem der rund 75.000 Klassenzimmer ein Luftfilter stehen soll, wurde klar verfehlt: Weil das Förderprogramm des Freistaats aus Sicht der Kommunen zu viele Fragen offen ließ, haben sie nur für ein Drittel der Räume Fördermittel abgerufen. Manche Schulträger kauften allerdings ohne Fördergelder des Staats solche Geräte, die Zahl dürfte also etwas höher liegen.

    Zuletzt war die Maskenpflicht an Schulen weitgehend abgeschafft. Wie ist das im nächsten Schuljahr?

    Ein Schild weist an einer Schule auf die Maskenpflicht hin.
    Ein Schild weist an einer Schule auf die Maskenpflicht hin. Foto: Stefan Sauer, dpa

    Maskenpflicht gilt im ganzen Schulgebäude und bis mindestens zum 1. Oktober sogar auch im Unterricht am Platz . Erlaubt sind Stoffmasken in der Grundschule, für alle anderen Schularten besteht OP-Masken-Pflicht.

    Gibt es Impfangebote an Schulen?

    Neben den Hausärztinnen und Hausärzten sowie den Impfzentren sollen ab Herbst auch Schulen „niederschwellige Impfangebote“ machen, zum Beispiel mit Impfbussen. Schulleitungen sind aber nicht zu solchen Angeboten verpflichtet, jedoch sei das sein „Wunsch und dringender Appell“, so Piazolo.

    Wie viele Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sind vor Schulbeginn schon geimpft?

    Nach Angaben von Piazolo haben bisher etwas über 30 Prozent der impfberechtigten Schülerinnen und Schüler die erste Injektion erhalten. „Die Zahl steigt täglich an“, erklärte der Minister. Unter den Lehrkräften sind schätzungsweise 90 Prozent geimpft. Diese Zahl beruht auf Abfragen der Lehrerverbände, nicht auf offiziellen Angaben.

    Schwangere können bislang nur in Einzelfällen geimpft werden. Was gilt für schwangere Lehrerinnen?

    Schwangere Lehrerinnen dürfen in Bayern in der Corona-Pandemie keinen Präsenzunterricht halten. "Für schwangere Lehrkräfte, deren Anteil im vergangenen Schuljahr bei rund zwei Prozent lag, gilt, dass sie aufgrund eines betrieblichen Beschäftigungsverbots nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können", erklärte der Sprecher des Kultusministeriums, Günther Schuster. Sie könnten aber "unterrichtliche und außerunterrichtliche Aufgaben von zu Hause aus" übernehmen.

    Die Bundesregierung hat beschlossen, dass Arbeitgeber von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern den Impfstatus abfragen dürfen. Wird Bayern das tun?

    Laut einem Beschluss der Großen Koalition sollen Kitas, Schulen und Heime bald den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen.
    Laut einem Beschluss der Großen Koalition sollen Kitas, Schulen und Heime bald den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Darauf konnte der Freie-Wähler-Minister noch keine Antwort geben. Man werde das erst beraten.

    Die Wissensrückstände durch Corona gelten als groß. Was wird getan, um sie wieder zu schließen?

    Mit dem Programm „Gemeinsam brücken bauen“ will das Ministerium bis ins übernächste Schuljahr hinein 210 Millionen Euro in Förderangebote investieren. Wie sie aussehen, bleibt größtenteils den Schulen selbst überlassen. Auch im neuen Schuljahr könnten im Lehrplan Schwerpunkte gesetzt werden. Das soll Lehrkräften auch die Chance eröffnen, Inhalte nachzuholen, für die im letzten Jahr keine Zeit blieb.

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