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Schule und Corona: Nur ein bisschen Watte im Mund: Die neuen Corona-Tests für Grundschüler

Schule und Corona

Nur ein bisschen Watte im Mund: Die neuen Corona-Tests für Grundschüler

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    Viertklässlerin Luise gibt ihre Speichelprobe in ein Teströhrchen.
    Viertklässlerin Luise gibt ihre Speichelprobe in ein Teströhrchen. Foto: Matthias Balk

    Die bayerische Staatsregierung möchte die Corona-Teststrategie für Schulen auf alle Jahrgangsstufen ausbauen. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) besuchten hierfür am Mittwoch eine Schule in München, um sich das Pilotprojekt „Münchner Virenwächter“ anzuschauen. Die direkt an der Theresienwiese gelegene Grundschule an der Stielerstraße ist eine von fünf Grundschulen, die seit dem 3. März ein Corona-Testkonzept für jüngere Schüler ausprobiert.

    Kultusminister Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Besuch der Münchner Grundschule.
    Kultusminister Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Besuch der Münchner Grundschule. Foto: Matthias Balk, dpa

    Schulleiterin Claudia Schöll führte die Staatsvertreter durch das Schulhaus und zur Teststation, die sich in einem geräumigen Handarbeitsraum befindet. Dort werden Schüler aller Klassenstufen auf freiwilliger Basis unter Anleitung medizinischen Personals zweimal wöchentlich auf das Coronavirus getestet. Nach einer Testphase sollen Lehrkräfte die Tests eigenständig durchführen.

    Das Ergebnis haben die Eltern der Grundschüler nach 20 Stunden

    Die Eltern melden hierfür das Schulkind am Vortag in einem Online-Portal an. Für den Test, der als PCR-Test von einem Labor ausgewertet wird, nehmen die Schüler für einige Sekunden ein Watte-Röhrchen in den Mund, das sich während dieser Zeit mit Speichel vollsaugt. Das Testergebnis erhalten die Eltern nach 20 Stunden per E-Mail. „Die Speichelprobengewinnung ist eine bei Kindern ab drei Jahren zugelassene Methode“, erklärte Studienleiter Ulrich von Both vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität. Die Studie dauert acht Wochen und soll zeigen, inwiefern diese Speichel-Tests an Grundschulen eingesetzt werden können.

    Martha, zehn Jahre, hält ein Teströhrchen mit ihrer Speichelprobe in den Händen.
    Martha, zehn Jahre, hält ein Teströhrchen mit ihrer Speichelprobe in den Händen. Foto: Matthias Balk, dpa

    Die Schüler Martha, Johan und Luisa aus der Klasse 4b sind drei von momentan 70 Kindern der Grundschule, die an der Studie teilnehmen. Für sie gehört die Speichelprobe bereits zum Alltag. Der neunjährige Johan kennt sich schon aus: „Ich habe schon viermal mitgemacht.“ Er lasse sich gerne testen, da er in den Osterferien seine Großeltern besuchen möchte. Nicole Schimbera ist die Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule. Ihre Tochter geht in die dritte Klasse und wollte zunächst nicht an der Studie teilnehmen, sagt Schimbera. Der Grund: Das Mädchen habe im vergangenen Jahr einen Rachenabstrich bekommen. Dass es sich bei der neuen Studie um eine Speichelprobe handle, habe ihre Tochter umgestimmt. Studienleiter von Both kann diese Sorge nachvollziehen: „Bei Kindern wird der Rachenabstrich als besonders unangenehm bezeichnet.“

    Schön und gut, doch wo bleiben die Schnelltests für ältere Schüler?

    Bislang sollen lediglich über 15-Jährige einen Schnelltest pro Woche vom Freistaat erhalten. Kultusminister Piazolo deutete bei seinem Besuch an, dass auch für unter 15-Jährige Testmöglichkeiten kommen sollen: „Wir wollen, dass jedes Kind in die Schule gehen kann. Deswegen ist jede bewährte Testmöglichkeit sinnvoll.“

    Eine Frage beantworteten die Minister beim Ortstermin aber nicht: Wann werden alle Schüler und Lehrer Schnelltests zu Verfügung haben? Viele Schulen beklagen fehlende Lieferungen. Piazolo weist auf eine Stückzahl von 1,3 Millionen hin, die allein vergangene Woche verteilt worden sei. Um die mehr als 6000 Schulen abzudecken, reiche diese Menge jedoch nicht aus, bestätigte Gesundheitsminister Holetschek.

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