Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Schule im Kreis Dillingen: Videoüberwachung gegen die Vandalen

Schule im Kreis Dillingen

Videoüberwachung gegen die Vandalen

    • |
    Öfter vermüllt: Die Bushaltestelle an der Wittislinger Schule.
    Öfter vermüllt: Die Bushaltestelle an der Wittislinger Schule. Foto: Foto: Mörzl

    Wittislingen Die Wittislinger Grund- und Mittelschule will eine offene Schule sein. Auch nach dem Unterricht dürfen Kinder aus dem Ort dort Tischtennis und Basketball spielen oder sich im Schulgarten treffen. Einen Zaun um das Gelände gibt es deshalb nicht. „Aber das wird missbraucht“, sagt Rektorin Angelika Riesner. Erst vergangenes Wochenende haben bislang unbekannte Täter einen rund 300 Kilogramm schweren Stein auf die frisch sanierte Laufbahn geworfen (wir berichteten). Hausmeister Willi Seidl klagt über unzählige Zigarettenkippen, leere Pizzakartons, Flaschen, die regelmäßig in der Nähe einer Sitzgruppe und an der Bushaltestelle verstreut lägen.

    Die Schule hat bereits reagiert. Nachdem zwei Lampen beschädigt und vor etwa drei Monaten zwei Glastüren an der Sporthalle teils eingeschlagen wurden, installierte man eine Überwachungskamera. Die Polizei werte laut Seidl gerade die Aufnahmen aus, um mögliche Hinweise auf die Identität der Vandalen vom Wochenende zu bekommen.

    Mehr Kameras

    Bürgermeister Roland Hörl will solche Aktionen nicht mehr dulden: Mehr Kameras sollen angebracht, der Kugelahorn der besseren Sicht wegen gestutzt und ein Zeugenaufruf mit Belohnung ins Amtsblatt der Gemeinde gesetzt werden. Er kenne die Täter nicht, habe aber, wie auch Hausmeister und Schulleiterin, junge Leute, die an lauen Sommerabenden in der Nähe der Schulbushaltestelle zusammenkommen, angesprochen. Zum Beispiel habe er sie darauf hingewiesen, ihren Müll mitzunehmen. Auch eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, fühlt sich von dem nur wenige Meter von ihrem Haus entfernten Treff gestört. Immer wieder würden die Leute die Musikanlagen ihrer Autos aufdrehen, mit quietschenden Reifen wegfahren. „Diesen Sommer ist es besonders schlimm“, urteilt sie.

    Wegen Ruhestörung wird häufig die Polizei gerufen: Drei bis vier Mal müssten die Beamten im Kreis an Wochenenden mit schönem Wetter ausrücken, berichtet Manfred Thiel. Der Pressesprecher der Polizei Dillingen weiß, dass die meisten dann einsichtig sind. „Viele sind sich in der Situation der Störung nicht bewusst.“ Nur in einem von vier Fällen müsse ein Platzverweis erteilt werden.

    Sachbeschädigungen kämen in diesem Zusammenhang hin und wieder vor. Dass aber, wie in der Egautalgemeinde, ein schwerer Stein umgewuchtet werde, sei ungewöhnlich. „Das war eventuell eine ganze Gruppe, die da ihre Kraft auslassen wollte.“

    Warum jemand so etwas macht? Für Bürgermeister Hörl sind Langeweile und Übermut die Hauptgründe. Ein erweitertes Freizeitangebot könne dem wohl nicht entgegenwirken, sagt Hörl. „Ich glaube nicht, dass man die erreicht – egal, was man macht.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden