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Schule: Zukunft der Gymnasien bleibt vorerst offen

Schule

Zukunft der Gymnasien bleibt vorerst offen

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    Ob die Schüler der bayerischen Gymnasien in Zukunft acht oder neun Jahre zur Schule gehen, ist noch unklar.
    Ob die Schüler der bayerischen Gymnasien in Zukunft acht oder neun Jahre zur Schule gehen, ist noch unklar. Foto: Ulrich Wagner

    Von einer „Reform“ des achtstufigen Gymnasiums will die CSU-Staatsregierung zwar immer noch nicht reden. Immerhin gibt es nun aber einen „Fahrplan zur Weiterentwicklung“: Mit „Dialogforen“ und „Werkstattgesprächen“ soll das schwierige Thema der Zukunft der Gymnasien in Bayern bis zum Herbst möglichst im Konsens entschärft werden.

    „Wir wollen eine langfristig akzeptierte Lösung für ein zeitgemäßes Gymnasium“, sagte Schulminister Ludwig Spaenle (CSU). Dafür sei ein „umfassender Dialog mit der gesamten Schulfamilie, den Schulaufwandsträgern, Vertretern von Gesellschaft und Wirtschaft sowie den anderen Landtagsfraktionen“ nötig. Zunächst soll am 13. Mai in einem ersten Forum über konkrete Anforderungen vor allem auch der

    Konkretes dann im Herbst

    Erst nach dem für Anfang Juli vorgesehenen G-9-Volksbegehren der Freien Wähler soll dann nach einem „Gymnasialkongress“ am 21. Juli eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft der Gymnasien fallen. Im Herbst könnten dann „ein oder mehrere Konzepte detailliert ausgearbeitet“ werden, heißt es. Eine Umsetzung der neuen Pläne sei frühestens mit dem Beginn des übernächsten Schuljahres 2015/2016 möglich.

    Zwar hatte auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zuletzt immer wieder betont, dass der Dialogprozess „ergebnisoffen“ sei. Allerdings gibt die Staatsregierung zwei sehr klare Vorgaben: „Eine einheitliche schulische Laufzeit für alle Schüler ist überholt“, bekräftigte Minister Spaenle auch am Dienstag. „Am Ende dieses Weges muss eine Veränderung des bayerischen Gymnasiums stehen“, ergänzte Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer. Im Klartext: Es soll künftig weder ein G 8 noch ein G 9 geben.

    Die Freien Wähler vermuten eine List der CSU das Volksbegehren ins Leere laufen zu lassen

    Die Freien Wähler vermuten hinter dem langwierigen Dialogprozess dagegen einen hinterlistigen Plan der CSU, ihr Volksbegehren ins Leere laufen zu lassen. Die Freien Wähler wollen mithilfe der Volksgesetzgebung eine „Wahlfreiheit“ zwischen achtstufigem und neunstufigem Gymnasium durchsetzen.

    So sei es kein Zufall, dass eine Entscheidung über die Zukunft der Gymnasien hinausgezögert werde, bis das Volksbegehren beendet ist, sagt Michael Piazolo von den Freien Wählern. Klar sei deshalb auch: Ohne einen Erfolg des Volksbegehrens „wird überhaupt nichts passieren“.

    Eine Ansicht, die SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher nicht teilt: „Der Reformdruck kommt durch die Betroffenen selbst und nicht durch das Volksbegehren“, betont er. Die Freien Wähler hätten sich zudem „an ihren Gesetzentwurf gekettet“. Dieser biete aber keine Lösung, weshalb logisch sei, dass keine andere Partei und kein Verband das Volksbegehren unterstütze.

    Für eine gemeinsame Lösung aller Parteien

    „Das Gymnasium sollte vom Prinzip her neun Jahre dauern“, fordert dagegen Rinderspacher. Da alle Betroffenen mit dem G 8 unzufrieden seien, werde dieses Ergebnis auch am Ende des Dialogprozesses stehen, glaubt der SPD-Mann. Eine gemeinsame Lösung aller Parteien sei noch möglich: „Dafür müssen sich allerdings alle bewegen, auch die CSU.“

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