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Schule: Neues Gesetz: Künftig drei Jahre Wartezeit bis zum Referendariat?

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Neues Gesetz: Künftig drei Jahre Wartezeit bis zum Referendariat?

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    Das bayerische Kabinett diskutiert heute über eine neues Gesetzt zur Lehrerausbildung.
    Das bayerische Kabinett diskutiert heute über eine neues Gesetzt zur Lehrerausbildung. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    „Ich denke, wir haben zu wenig Lehrer???“, schreibt ein Nutzer im Internet. Er hat als einer von über 16.000 Unterstützern die Petition der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bayern unterzeichnet, die sich „Gegen eine Zulassungsbeschränkung zum Referendariat“ richtet. Denn Bayerns Staatsregierung plant ein neues Gesetz, wonach angehende Lehrer nach dem Studium bis zu drei Jahre auf ihr

    Angehende Lehrer verstehen derweil die Welt nicht mehr. Schließlich sucht das Bildungsministerium verzweifelt nach Lehrkräften, um immer mehr Kinder aus Flüchtlingsfamilien zu unterrichten. Die aber kommen vor allem an die Mittelschulen. Weil in diesem Bereich alle Referendare schon eingestellt wurden, ruht die Hoffnung jetzt auf fertig ausgebildeten Gymnasiallehrern, die zur Mittelschule wechseln sollen. Genau sie aber träfe das neue Gesetz am meisten. Denn gerade fürs Gymnasium ist die Zahl der Bewerber inzwischen viel höher als die der benötigten Lehrer.

    Nur ein Bruchteil der Referendare erhalten einen Job

    Allein im Februar beenden 800 Absolventen in Bayern ihr Referendariat mit dem 2. Staatsexamen. Einen Job erhalten wohl nur 75 von ihnen. Das Gesetz würde ab 2019 die schiere Masse der Bewerber auf mehrere Jahre verteilen. Kritiker sagen, damit werde das Problem nur verlagert und die Regierung schütze sich vor dem Protest arbeitsloser Lehrer. Verbände sehen keinen Sinn in dieser Maßnahme. Mehr Flexibilität in der Ausbildung könne den Bedarf viel besser steuern als eine Zulassungsbeschränkung, ist nicht nur der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband überzeugt.

    Aus dem Ministerium aber ist zu hören, der Entwurf könne Abiturienten dazu bewegen, sich von vornherein für den Unterricht an Grund-, Mittel- und Berufsschulen ausbilden zu lassen. Das würde in der Folge verhindern, dass so viele Gymnasial- und Realschullehrer später auf der Straße stehen. Billigt der Ministerrat heute den Gesetzentwurf, ist das ein großer Schritt zur endgültigen Umsetzung. Bayern wäre dann das 14. von 16 Bundesländern, in denen der Zugang zum Referendariat nicht mehr allen Absolventen sofort offen steht.

    Wie sich die Staatsregierung am Dienstag entscheiden hat, lesen Sie hier:

    Staatsregierung plädiert für bis zu drei Jahre Wartezeit für Referendare 

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