Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Schule: Ministerium: Kein Leistungseinbruch im G8

Schule

Ministerium: Kein Leistungseinbruch im G8

    • |
    G8: Achtjähriges Gymnasium in Bayern sorgt für Streit.
    G8: Achtjähriges Gymnasium in Bayern sorgt für Streit.

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) gab sich am Dienstag in München sichtlich erleichtert. Der Grund ist eine vergleichende Studie zu den Leistungen bayerischer Gymnasiasten im G8 und im G9.

    "Die Ergebnisse schauen Gott sei Dank nicht so aus wie die Befürchtungen", sagte Spaenle und fasste die Erkenntnis aus dem Vergleich von rund 9000 Halbjahreszeugnissen so zusammen: "Die Erhebung ergab, dass die Durchschnittsnoten der Schüler der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums und der Jahrgangsstufe 12 des neunjährigen Gymnasiums nahezu gleich gut ausfallen."

    Grundlage der bisher angeblich einmaligen und landesweit repräsentativen Untersuchung, für die Daten an rund 15 Prozent aller bayerischen Gymnasien erhoben wurden, waren die Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Latein. Der Vergleich zeigte, dass das G 8 in drei dieser vier Fächer sogar leicht vor dem G 9 liegt (siehe Infokasten).

    Insgesamt, so Spaenle, liegen die Noten innerhalb der üblichen Bandbreite des langjährigen Durchschnitts. Ein Leistungsgefälle sei nicht zu erkennen. Somit sei ein wichtiger Schritt getan, um zu erreichen, dass die Schüler beider Oberstufen gleichwertige Bedingungen für den Weg zum Abitur im kommenden Jahr haben.

    Erhebliche Zweifel am Wert der Studie meldete die SPD an. Der Abgeordnete Hans-Ulrich Pfaffmann, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag, hielt der CSU/FDP-Staatsregierung vor, das G 8 schönzureden: "Ein weiteres Mal verteilt Kultusminister Spaenle Beruhigungspillen für Schüler und Schülerinnen und Lehrer. Die sogenannten Leistungsvergleiche sagen überhaupt nichts über die Belastung der Schüler, Eltern und Lehrer aus."

    Pfaffmann begründete seine Kritik damit, dass die "inhaltlichen und strukturellen Unterschiede zwischen beiden Oberstufen" für einen Vergleich zu groß seien. Völlig unberücksichtigt bleibe zudem die Belastung der G-8-Schüler: "Selbst wenn angenommen wird, dass die Leistungen der Schüler im G 8 nicht schlechter sind als bei G-9-Schülern, kann das doch nur heißen, die G-8-Schüler müssen für die gleiche Leistung viel mehr arbeiten - zulasten der Wahlfächer, der Vereine, der Erholung und der Gesundheit." Was die Gymnasien in Bayern tatsächlich brauchen, so Pfaffmann, seien "kleine Lerngruppen, einen effektiven Lehrplan, eine echte individuelle Förderung und mehr Ganztagsangebote".

    Spaenle wies den Vorwurf, er vergleiche Äpfel mit Birnen, zurück. Er erklärte: "Das Anforderungsprofil scheint - bei allem Unterschied in der Ausrichtung der beiden gymnasialen Oberstufen - vergleichbar und die Schüler werden in beiden Oberstufensystemen gut auf die bevorstehenden Abiturprüfungen vorbereitet." Uli Bachmeier

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden