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Schule: Landtag besiegelt Rückkehr zum G9

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Landtag besiegelt Rückkehr zum G9

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    Die Rückkehr zum G9 ist Teil eines größeren Bildungspakets für alle Schularten, das unter anderem 2000 neue Stellen vorsieht.
    Die Rückkehr zum G9 ist Teil eines größeren Bildungspakets für alle Schularten, das unter anderem 2000 neue Stellen vorsieht. Foto: Franziska Kraufmann, dpa (Symbol/Archiv)

    Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) in Bayern ist endgültig besiegelt. Ein Dreivierteljahr vor dem offiziellen Start billigte der Landtag am Donnerstag die von vielen Schülern, Eltern und Lehrern seit langem herbeigesehnte Reform - fraktionsübergreifend.

    Jahrelanger Streit um G9

    Möglich wurde dies durch einen Kursschwenk der CSU, die das G8 noch lange gegen massive Dauerkritik verteidigt hatte. CSU, SPD, Freie Wähler und Grüne stimmten nun für das neue G9. Dieses startet mit Beginn des Schuljahres 2018/19 für alle Fünft- und Sechstklässler. De facto sind damit die jetzigen Fünftklässler der erste G9-Jahrgang.

    "Das G9 in Bayern kommt, und das ist wirklich gut so", sagte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) in einer, angesichts des zurückliegenden jahrelangen Streits, überraschend zahmen Debatte. Es sei für die Entwicklung der Schüler gut, dass ihnen künftig wieder mehr Zeit gegeben werde. Zudem versicherte er, Lehrpläne, Schulbücher und alles andere werde rechtzeitig zum neuen Schuljahr fertig.

    Die Rückkehr zum G9 ist Teil eines größeren Bildungspakets für alle Schularten, das unter anderem 2000 neue Stellen vorsieht. Am neunjährigen Gymnasium wird der Nachmittagsunterricht deutlich reduziert. Informatik wird Pflichtfach, andere Fächer werden gestärkt. Es gibt aber auch eine institutionalisierte "Überholspur": Gymnasiasten sollen die Möglichkeit haben, die elfte Klasse auszulassen und weiterhin in acht Jahren zum Abitur zu kommen.

    G8 war 2004/2005 an den Start gegangen

    Mit der bereits im Frühjahr eingeleiteten Rückkehr zum G9 zieht die CSU unter Führung von Ministerpräsident Horst Seehofer einen Schlussstrich unter jahrelanges Hickhack und teils erbitterten CSU-internen Streit. Damit wird eine Hau-Ruck-Entscheidung aus der Amtszeit von Edmund Stoiber rückgängig gemacht - das um ein Jahr verkürzte Gymnasium (G8) war 2004/05 an den Start gegangen. 

    Das sind die Eckpunkte für das G9

    In der Unter- und Mittelstufe soll der Unterricht am Nachmittag deutlich reduziert werden.

    Die Kernfächer sollen gestärkt werden. Das gilt auch für die Fächer Geschichte und Sozialkunde. Damit soll künftig ein stärkerer Fokus auf das Thema politische Bildung gelegt werden.

    Zudem soll Informatik Pflichtfach in allen Ausbildungseinrichtungen werden.

    Die Einführung ist für das Schuljahr 2018/2019 geplant. Betroffen sind die Jahrgangsstufen 5 und 6. (sast)

    Der SPD-Bildungsexperte Martin Güll lobte den "Wandel" bei der CSU als enorm, schließlich habe die Fraktion noch lange einen Lobgesang auf das G8 gesungen. Deshalb komme die Reform leider auch sehr viel verspätet, klagte er. Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte: "Es ist gut, dass es in Bayern wieder ein neunjähriges Gymnasium gibt." Die CSU habe aber "zehn Jahre verschlafen". Und Thomas Gehring (Grüne) spottete: "Wenn es nach den Bildungspolitikern der CSU-Fraktion ginge, dann würde heute noch das Hohelied auf das G8 gesungen."

    Tatsächlich hatte sich die CSU nach mehreren missglückten Reformversuchen erst seit 2014 wieder langsam dem G9 angenähert. Und in der Tat waren die Widerstände innerhalb der Fraktion noch auf den letzten Metern vor der Einigung im Frühjahr groß - und konnten erst durch die Verständigung auf das große Bildungspaket minimiert werden.

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