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Schule: In Bayern fällt zu viel Unterricht aus

Schule

In Bayern fällt zu viel Unterricht aus

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    Konzentration im Klassenzimmer.
    Konzentration im Klassenzimmer.

    Stundenausfall an den Schulen bringt vor allem die Gymnasial-Eltern auf die Barrikaden. "Es kann doch nicht angehen, dass unsere Kinder in acht Jahren den Stoff von neun Jahren lernen müssen und dann sorgen die Verantwortlichen nicht einmal dafür, dass dieses leidige und vermeidbare Problem des viel zu hohen Unterrichtsausfalls endlich gelöst wird", schimpfte der Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern, Thomas Lillig.

    Das war 2009. 3,6 Prozent des Unterrichts waren im Schuljahr 2008/09 ausgefallen. Die neuesten Erhebungen sprechen jetzt von 3,4 Prozent. An Volksschulen sind es aktuell 1,3 Prozent, an Förderschulen 1,9 Prozent, an Realschulen 2,2 Prozent und an beruflichen Schulen 2,5 Prozent. Rückblickend auf einen Zeitraum von zehn Jahren waren immer Gymnasium und Realschule die Problemzonen.

    Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) will den Stundenausfall besser bekämpfen. Die Zahlen seien zu hoch, gibt er zu, doch im Bundesvergleich stehe Bayern noch recht gut da. Seit 2005/06 wird an rund 500 Schulen aller Schularten die Unterrichtsversorgung für zwei Zeiträume von jeweils zwei Wochen erhoben. Seit diesem Schuljahr versucht das Kultusministerium nun, mit einer "Feinerhebung" genauere Erkenntnisse zu gewinnen: An 150 Schulen wird das ganze Jahr über der Unterrichtsausfall aufgespürt. Spaenle verwehrt sich gegen den Vorwurf, mit der neuen Erhebung das Problem "schön rechnen" zu wollen. Im Gegenteil: "Wir gehen nicht davon aus, dass es besser wird", sagte er gegenüber unserer Zeitung.

    Er gehe damit "ein politisches Risiko" ein, sagte er. Aber um effektiv sein zu können, müsse man genau wissen, wann, wo und warum Unterricht ausfalle. Vorhersehbare Engpässe wie Grippewellen im Winter, Schulausflüge oder Prüfungen müssten von den Schulen eigenverantwortlich organisiert werden.

    Insgesamt könnten 2180 mobile Reserven für Grundschulen, Haupt- und Mittelschulen sowie Förderschulen eingesetzt werden. Gymnasien, Realschulen und berufliche Schulen sollen schul- und standortübergreifend einen Pool von Vertretungslehrkräften aufbauen. Sie hätten bereits genügend Mittel bekommen, um Aushilfskräfte zu bezahlen. Ursula Ernst

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