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Schule: G9: Weniger Schulstunden und mehr Freizeit für Schüler

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G9: Weniger Schulstunden und mehr Freizeit für Schüler

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    Gymnasiasten sollen durch G9 künftig weniger Nachmittagsunterricht haben.
    Gymnasiasten sollen durch G9 künftig weniger Nachmittagsunterricht haben. Foto: Armin Weigel, dpa /Symbolbild

    Für die allermeisten Schüler dürfte sich die Nachricht, dass im geplanten neunjährigen Gymnasium der Nachmittagsunterricht drastisch reduziert wird, in etwa so angefühlt haben wie der letzte Schultag vor den Sommerferien. Der ein oder andere Elternteil wird sich indes gefragt haben: Wie geht es dann eigentlich mit der Ganztagsbetreuung weiter? Wirkt sich die geplante Reform des Schulsystems auch darauf aus?

    Vier Jahre ist es her, dass Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung ein bedarfsgerechtes Ganztagesangebot für jeden Schüler bis zum 14. Lebensjahr versprach. Und daran soll sich auch nichts ändern – auch dann nicht, wenn der Freistaat zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren und den Nachmittagsunterricht vom Stundenplan der Mittel- und Unterstufen großteils verbannen sollte. „Der Ausbau von Ganztagsangeboten wird fortgesetzt“, sagt Ludwig Unger, Sprecher des bayerischen Kultusministeriums.

    Während im geplanten G9 verpflichtende Nachmittagsstunden abgebaut werden sollen, werden in der gebundenen Ganztagsklasse diese Pflichtstunden auch weiterhin am Nachmittag stattfinden, abwechselnd mit Entspannungsphasen, in denen die Kinder kreativ arbeiten oder sich bewegen können. Bei offenen Ganztagsgruppen findet am Nachmittag kein verpflichtender Unterricht statt – stattdessen können die Schülergruppen, die sich aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen zusammensetzen, Sport treiben oder sie werden bei den Hausaufgaben betreut.

    Weniger Nachmittagsunterricht beim G9

    „Manchen Eltern und Schülern war der bisherige Nachmittagsunterricht zu viel“, sagt Ministeriumssprecher Unger. Wenn noch ein paar Freistunden dazwischen lagen, hätten viele Jugendliche erst gegen 16.30 Uhr die Schule verlassen. Bei den Überlegungen für das G9 habe man sich deswegen gefragt, wie man es schaffen kann, dass die Schüler mehr Freizeit haben. Und weil im G9 zusätzliche Lernzeit zur Verfügung stünde, könne man den

    Das sind die Eckpunkte für das G9

    In der Unter- und Mittelstufe soll der Unterricht am Nachmittag deutlich reduziert werden.

    Die Kernfächer sollen gestärkt werden. Das gilt auch für die Fächer Geschichte und Sozialkunde. Damit soll künftig ein stärkerer Fokus auf das Thema politische Bildung gelegt werden.

    Zudem soll Informatik Pflichtfach in allen Ausbildungseinrichtungen werden.

    Die Einführung ist für das Schuljahr 2018/2019 geplant. Betroffen sind die Jahrgangsstufen 5 und 6. (sast)

    In Zahlen ausgedrückt sieht das so aus: Beim achtjährigen Gymnasium werden laut Kultusministerium 265 Wochenstunden auf alle Jahrgangsstufen verteilt. Bei acht Schuljahren kommt man so auf etwa 33 Wochenstunden im Durchschnitt pro Jahrgang. In höheren Klassen könnten es auch bis zu 36 Wochenstunden sein, in den niedrigeren Klassen dafür weniger. Im geplanten G9 soll die Zahl der Gesamtstunden um insgesamt etwa 18 Stunden steigen. Teilt man nun diese 283 Stunden durch neun Schuljahre, liegen die Wochenstunden im Schnitt nur noch bei rund 31. In der fünften Klasse könnten es nach Angaben des Kultusministeriums nur 30 sein – im Schnitt wären das dann an jedem Schultag sechs Unterrichtsstunden.

    Sportverband freut sich über Rückkehr zum G9

    Nicht nur viele Schüler dürften sich über den Wegfall von Stunden am Nachmittag freuen. Auch der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) sieht darin Potenzial: „Viele Jugendliche hätten wieder mehr Zeit, um

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