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Schule: G8/G9 Volksbegehren fällt durch

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G8/G9 Volksbegehren fällt durch

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    Das Scheitern des Volksbegehrens lässt sich wohl nicht mehr abwehren: Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler Bayern.
    Das Scheitern des Volksbegehrens lässt sich wohl nicht mehr abwehren: Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler Bayern. Foto: Fred Schöllhorn

    Das Volksbegehren zur Zukunft des Gymnasiums in Bayern endet am Mittwoch (18.00) aller Voraussicht nach mit einem Misserfolg. Am Dienstagnachmittag hatten nach Schätzungen landesweit weniger als drei Prozent der Bürger unterschrieben.

    Von den nötigen zehn Prozent ist das Begehren weit entfernt

    Damit scheint klar, dass die für ein erfolgreiches Volksbegehren notwendige Beteiligung von zehn Prozent der wahlberechtigten bayerischen Bürger nicht mehr erreicht wird. Damit bleibt Parteichef Hubert Aiwanger ein Triumph wie beim Volksbegehren gegen Studiengebühren versagt. Mit diesem feierten die Freien Wähler im Januar 2013 ihren bisher größten landespolitischen Erfolg.

    Mit dem G8/G9-Volksbegehren wollten die Freien Wähler erreichen, dass Eltern und Schüler künftig frei zwischen acht- oder neunjährigem Gymnasium wählen können. Doch damit wird es jetzt wohl nichts. Freie Wähler-Generalsekretär Michael Piazolo räumte ein: "Wenn sich jetzt nicht eine Sensation ergibt, muss man davon ausgehen, dass es sich nicht schaffen lässt", sagte der Initiator des Volksbegehrens auf Anfrage.

    In Augsburg beteiligten sich bis Dienstagnachmittag nur 1,2 Prozent

    In den beiden größten Städten München und Nürnberg lag die Beteiligung am Montagabend bei 1,7, in Augsburg als drittgrößter Stadt

    Doch für ein erfolgreiches Volksbegehren müssten zehn Prozent der Bürger unterschreiben. Die Eintragungsfrist endet am Mittwoch. Der bayerische Philologenverband (bpv) bezeichnete das Scheitern des Volksbegehrens als "absehbar" - und forderte erneut eine Rückkehr zu einem grundsätzlich neunjährigen Gymnasium.

    Freie Wähler-Chef Aiwanger fordert weiter eine Rückkehr zum G9

    Auch Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger will das Thema Gymnasium nicht aufgeben: "Wir haben mit dem Volksbegehren erreicht, dass das G9 zum Thema geworden ist", sagte Aiwanger auf Anfrage. "Dieser Schatten wird die CSU weiter verfolgen." Die Diskussion über das Gymnasium werde nicht beendet sein, solange es keine Rückkehr zu einem neunjährigen Qualitätsgymnasium gebe.

    Die Freien Wähler wollen die Unterschriftensammlung auch am Mittwoch nicht einstellen. "Wir werden weiter um jede Stimme kämpfen und die Bürger animieren, ein Zeichen zu setzen", sagte Volksbegehren-Initiator Piazolo.

    Dennoch ist deutlich, dass die Bewegung zurück zu einem neunjährigen Gymnasium in Bayern an Fahrt verloren hat. Anders als bei dem Volksbegehren gegen die Studiengebühren hatten die Freien Wähler dieses Mal keine Unterstützung von SPD und Grünen.

    Ministerpräsident Seehofer lehnt eine große Bildungsreform ab

    Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte am Vortag bereits zum wiederholten Male deutlich gemacht, dass er keine neuerliche Reform der Schulstruktur will - einer "großen Bildungsreform" erteilte der CSU-Chef eine Absage.

    Der Philologenverband will dennoch weiter für die Rückkehr zum G9 kämpfen. "Wir werden nicht die Hand reichen für Lösungen, die nicht auf einem neunjährigen Gymnasium für die Mehrheit der Schüler beruhen", sagte bpv-Präsident Max Schmidt. "Da soll sich die Politik keine falschen Vorstellungen machen."

    Allerdings gibt es auch innerhalb der Lehrerschaft geteilte Meinungen. So hat die Direktorenvereinigung der bayerischen Gymnasien keine Wiedereinführung des G9 gefordert.  dpa

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