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Schule: Der Streit um die Neueinstellung von Lehrern

Schule

Der Streit um die Neueinstellung von Lehrern

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    Schulunterricht. Symbolbild
    Schulunterricht. Symbolbild

    Augsburg Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) spricht von einer „skandalösen und verantwortungslosen Situation“, die SPD im Landtag von einer „willkürlichen Personalpolitik“ des Kultusministeriums: Der Streit um die Neueinstellung von Lehrern im Freistaat für das kommende Schuljahr ist voll entbrannt. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hatte am Dienstag zwar angekündigt „deutlich mehr als 2500 Lehrkräfte“ fest anzustellen. Gleichzeitig sagte er jedoch auch, dass es für viele junge Pädagogen schwer werde, eine Stelle zu finden.

    SPD-Bildungssprecher Martin Güll und der Schulexperte der Grünen, Thomas Gering, kritisierten die Einstellungspolitik der Staatsregierung und warnten vor einem Lehrermangel. „Bayern vergibt im Herbst für alle Schularten nur wenig feste Stellen, obwohl bereits in den vergangenen Jahren Lehrer und Lehrerinnen gefehlt haben“, betonte Güll. „Hier führt wohl der Finanz- und nicht der Kultusminister die Feder.“ Unter diesen Umständen, so Güll, sei eine zukunftsweisende Reform des Schulsystems nicht möglich. So würden mehr Pädagogen gebraucht, um etwa dem achtjährigen Gymnasium mit einer besseren individuellen Förderung zum Erfolg zu verhelfen.

    „Wer gestern Stellen streicht, schickt heute junge Lehrkräfte in die Arbeitslosigkeit“, sagte Gering. „Das ist unverantwortlich angesichts des Unterrichtsausfalls, der bereits jetzt herrscht.“ Die Schüler bräuchten nicht weniger, sondern mehr Lehrer. Der BLLV hatte bereits vor einer Rekordarbeitslosigkeit unter Lehrern im Freistaat gewarnt, da rund 8000 Pädagogen eine Stelle suchten. Verbands-Präsident Klaus Wenzel forderte, alle jungen Lehrkräfte mit bestandener Lehramtsprüfung einzustellen.

    Kultusminister Spaenle wies die Kritik zurück. Die Staatsregierung halte die in der Koalitionsvereinbarung festgelegte Einstellung von jeweils 1000 zusätzlichen Lehrkräften pro Jahr ein, sagte der CSU-Politiker. Junglehrer mit einer Kombination aus Mathematik, Informatik und naturwissenschaftlichen Fächern hätten auch an Gymnasien und Realschulen nach wie vor gute Chancen. Und auch an Grund- und Hauptschulen bewege sich die Einstellung von rund 1000 Pädagogen über dem Niveau des Vorjahrs.

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