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Schule: Abitur: 3,7 Prozent fallen durch

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Abitur: 3,7 Prozent fallen durch

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    Dieses Jahr sind beim Abitur in Bayern rund 3,7 Prozent durchgefallen.
    Dieses Jahr sind beim Abitur in Bayern rund 3,7 Prozent durchgefallen. Foto: Armin Weigel dpa

    Tagelang wurde über die Zahl gestritten. Seit gestern ist sie bekannt. Rund 3,7 Prozent der knapp 36 000 Prüflinge haben dieses Jahr in Bayern das Abitur nicht geschafft. Vergangenes Jahr, als erstmals die Schüler des achtjährigen Gymnasiums zum

    Spaenle: Ergebnisse der Arbiturienten im erwarteten Bereich

    Für Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) ist diese Entwicklung allerdings kein Anlass, Veränderungen am pädagogischen Konzept vorzunehmen. Er zeigte sich gestern nach der Sitzung des Kabinetts ganz zufrieden. „Die Ergebnisse der Abiturientinnen und Abiturienten bei den Prüfungen 2012 liegen im erwarteten Korridor“, sagte Spaenle und ging sofort frontal auf seine Kritiker los. Ohne den Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) beim Namen zu nennen, schimpfte der Minister über eine „offensichtliche Missachtung der Fakten“. Die düsteren Prognosen von einer Durchfallerquote von zehn Prozent seien „grund- und haltlos“ gewesen. „Die prognostizierten Horrorzahlen sind in keiner Weise nachvollziehbar“, sagte Spaenle.

    BLLV-Präsident Klaus Wenzel zeigte sich von den Vorwürfen unbeeindruckt. Er warf dem Minister vor, „sich grundlegenden Reformen am Gymnasium hartnäckig zu verweigern – auf Kosten von Schülern, Eltern und Lehrern“. Wenzel forderte, das Gymnasium überall dort, wo es gewünscht ist, zu einer rhythmisierten Ganztagsschule umzugestalten. Der Lehrplan in naturwissenschaftlichen Fächern solle auf das wirklich Notwendige gekürzt, alle Gymnasien müssten personell bestens ausgestattet werden.

    Mehr Deutsch und Mathe

    Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes (bpv), forderte, die Kernfächer Deutsch Deutsch und Mathematik zu stärken. Statt teilweise nur in drei Wochenstunden sollten Deutsch und Mathe künftig „von Klasse 5 bis 12 zumindest vierstündig“ unterrichtet werden. Außerdem sollte am Ende der Mittelstufe das vom bpv vorgeschlagene „Brückenjahr“ eingeführt werden. Ähnlich wie bei den Intensivierungsstunden könnten Schüler damit individuell gefördert werden und im Bedarfsfall ein zusätzliches Jahr in Anspruch nehmen, ohne dass dieses als Wiederholung zählte. Es sei klar, so Schmidt, „dass diese Verbesserungen nur mit mehr Lehrkräften machbar sind“.

    Nachprüfung umstritten

    Umstritten bleiben zwischen Ministerium und Lehrerverbänden auch die Nachprüfungen. Schmidt kritisiert diese mündlichen Prüfungen als „Zusatzstress, der nicht sein müsste und sollte“. Wenzel sagte, eine Nachprüfung bedeute immer „zusätzlichen Stress und immensen zusätzlichen Arbeitsaufwand“. Spaenle wies darauf hin, dass immer mehr Schüler die zusätzlichen Prüfungen nutzen, um sich zu verbessern. Er kündigte an, die Ergebnisse der Abiturprüfungen „eingehend zu analysieren“.

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