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Schulbetreuung: Corona: Diese Eltern sind wichtig fürs System

Schulbetreuung

Corona: Diese Eltern sind wichtig fürs System

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    Eltern müssen ihre Kinder wegen der Schulschließungen zu Hause betreuen. Bestimmt Berufsgruppen bekommen Hilfe von der Schule.
    Eltern müssen ihre Kinder wegen der Schulschließungen zu Hause betreuen. Bestimmt Berufsgruppen bekommen Hilfe von der Schule. Foto: Silvia Marks, dpa

    Ist ein Bierfahrer systemrelevant? Mit Fragen wie dieser beschäftigen sich gerade die Experten in bayerischen Behörden. Denn nur Eltern in systemrelevanten Berufen dürfen ihre Kinder in die Kita oder Schule bringen. Den Behörden, Schulämtern etwa, fällt daher eine viel größere Aufgabe zu, als nur Betreuungsplätze zu verteilen. Sie entscheiden: Welche Berufsgruppen halten die gesellschaftliche Ordnung in Krisenzeiten zusammen?

    Medizinisches Personal bekommt Notfallbetreuung

    Für Eltern mit solch kritischen Jobs gibt es bis zur 6. Jahrgangsstufe eine Notfallbetreuung. Alle anderen Eltern müssen sehen, wie sie ihre Kinder selbst beaufsichtigen, solange Schulen und Kitas geschlossen sind. Dass Berufsgruppen, die Gesundheitsversorgung und Pflege aufrechterhalten, darunterfallen, ist klar. Auch wenn ein Polizist oder ein Mitglied der Berufsfeuerwehr sein Kind in die Schule bringen will, müssen die Behörden nicht lange überlegen – genauso wie bei ÖPNV oder der Müllabfuhr.

    Corona: Journalisten liefern verlässliche Informationen

    Eine differenzierte Liste aus dem Kultusministerium sieht nun auch Medienschaffende als systemrelevant an, die die Bevölkerung mit verlässlichen Informationen versorgen – und Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche von Produktion bis Verkauf.

    Aber was ist mit dem Getränkefahrer? Ein Mann mit diesem Beruf stellte im Kreis Augsburg einen Antrag auf Betreuung seines Kindes. Thomas Adleff, Leiter des dortigen Schulamts, hat in Absprache mit anderen Behörden so entschieden: Das Ausliefern von Getränken falle in den Bereich der notwendigen Lebensmittelversorgung – selbst wenn die Supermärkte geöffnet bleiben. Daher sei der Antrag auf Betreuung berechtigt.

    Interesse an Notfallbetreuung an Schulen ist gering

    Bisher aber müssen sich gerade Schulen ohnehin kaum Sorgen über zu wenig Betreuungsplätze machen. „Die Zahl der Kinder in Notfallbetreuung ist gering“, sagt ein Sprecher des Kultusministeriums. Im Kreis Augsburg etwa wurden diese Woche rund 50 Schüler betreut, in der Stadt waren es zuletzt 37, im Kreis Günzburg knapp zehn. Schulamtsleiter Adleff aber glaubt: „Das wird sich in den nächsten Wochen ändern.“ Je länger die Schulen zu seien, desto schwerer sei auch die Betreuung zu organisieren.

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