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Schongau: Klinik: Haben Mitarbeiter Patienten mit Corona infiziert?

Schongau

Klinik: Haben Mitarbeiter Patienten mit Corona infiziert?

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    Abstriche von getesteten Personen: 600 Mitarbeiter des Krankenhauses Schongau wurden auf Covid-19 getestet.
    Abstriche von getesteten Personen: 600 Mitarbeiter des Krankenhauses Schongau wurden auf Covid-19 getestet. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    Wer ins Krankenhaus geht, möchte gesund werden. Bei 17 Patienten geschieht in Oberbayern das Gegenteil. Sie stecken sich vergangene Woche in einer Klinik mit dem Coronavirus an. Es geht um das Krankenhaus in Schongau.

    Wie kann das passieren? Neben den Patienten sind 38 Mitarbeiter des Krankenhauses ebenfalls mit Sars-Cov-2 infiziert, weitere Testergebnisse stehen aus. Haben Krankenschwester und Ärzte Patienten angesteckt? Oder umgekehrt? Wie es genau ablief, ist noch unklar. Susanne Heintzmann, Sprecherin des Krankenhauses Schongau sagt: "Es kommen Mitarbeiter als auch Besucher für die Infektionen der Patienten in Frage." Wenn Mitarbeiter oder Besucher Patienten in einem Krankenhaus anstecken, sprechen Fachleute von einer nosokomialen Infektion. Zahlen, wie oft das in Deutschland geschieht, gibt es nicht.

    Schongau: Alle Mitarbeiter des Krankenhauses müssen sich isolieren

    600 Mitarbeiter arbeiten im Schongauer Krankenhaus. Sie sind seit Dienstag in Quarantäne, dürfen aber weiterhin arbeiten gehen. Das örtliche Gesundheitsamt stuft sie als systemrelevant ein. Das heißt, dass sie nur für den Weg zur Arbeit ihre Wohnungen verlassen dürfen. Partner, Mitbewohner, Kinder dürfen nicht näher als eineinhalb Meter kommen.

    Bei der Arbeit tragen die Mitarbeiter fortan eine FFP2-Maske statt wie zuvor einen chirurgischen Mundschutz, der in Krankenhäusern üblich ist. "Der chirugische Mundschutz hält eine Menge weg, aber nicht alles", sagt Heintzmann. "Wenn Mitarbeiter wie Krankenschwestern oder Ärzte Patienten behandeln, können sie den Mindestabstand nicht einhalten."

    Seit vergangenen Mittwoch werden keine neuen Patienten mehr in Schongau aufgenommen, Angehörige dürfen Patienten nicht mehr besuchen. Diese Regel gilt für die nächsten 14 Tage. Die 90 Patienten werden in Einzelzimmern versorgt. 60 von ihnen sind älter als 70. 21 Patienten des Schongauer Krankenhauses haben das Coronavirus, keiner von ihnen liegt auf der Intensivtsation.

    Coronavirus: Bis Anfang November zum Regelbetrieb zurückkehren

    Für 17 Patienten kommt zu ihren ursprünglichen Leiden wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes die Covid-Erkrankung hinzu, da sie sich im Krankenhaus angesteckt haben. Alle Stationen des Krankenhauses bleiben offen. Die Klinik wird voraussichtlich bis Ende nächster Woche stufenweise in den Regelbetrieb zurückkehren. Voraussetzung ist, dass alle Mitarbeiter dreimal in Folge ein negatives Testergebnis aufweisen.

    Auch im anderen Krankenhaus des Kreises Weilheim-Schongau, in Weilheim, sind zwei Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden und befinden sich in Quarantäne. Wo sie sich angesteckt haben, ist noch unklar. Ein Krisenstab tagt täglich.

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