Rund zwei Jahre nach der Brandkatastrophe von Schneizlreuth mit sechs Toten ist der frühere Bürgermeister der Gemeinde wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Traunstein am Dienstag mitteilte, hat das Amtsgericht Laufen im Juni eine zehnmonatige Bewährungsstrafe gegen den Mann verhängt. Er musste einen vierstelligen Geldbetrag an die Staatskasse zahlen. Das Verfahren ist rechtskräftig abgeschlossen.
Beim Brand in Schneizlreuth starben sechs Übernachtungsgäste
Bei dem Brand in dem Pfarrbauernhof im Landkreis Berchtesgadener Land waren an Pfingsten 2015 sechs Übernachtungsgäste aus Niederbayern ums Leben gekommen. Fast 20 weitere wurden verletzt. Ursache für das Feuer war wahrscheinlich eine weggeworfene Zigarette eines Gasts.
Im vergangenen Jahr hatte das Traunsteiner Landgericht den Inhaber einer Eventagentur wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahren Haft verurteilt. Er hatte die Urlauber auf dem Bauernhof übernachten lassen, ohne sich um den Brandschutz zu kümmern.
Ex-Bürgermeister meldete Probleme beim Brandschutz nicht
Dem Ex-Bürgermeister hatte die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dass er das Landratsamt nicht über den baurechtswidrigen Zustand des Hofs informiert und die Durchführung einer Feuerbeschau in dem Gebäude unterlassen habe. Zudem habe er als Zeuge vor Gericht nicht die Wahrheit gesagt über sein Wissen zum Umfang der Nutzung des Gebäudes zu Übernachtungszwecken. Hinsichtlich dieses Vorwurfs der uneidlichen Falschaussage wurde das Verfahren eingestellt. dpa, lby