Es ist interessant zu beobachten, wie Politiker mit der Einladung nach Elmau umgegangen sind. Zur ersten Kategorie gehören diejenigen, die nun leichtes Spiel haben, weil sie ablehnten. Ihr Spürsinn für das, was richtig und falsch ist, hat sie nicht im Stich gelassen.
In der zweiten Kategorie finden sich einige wenige, die nicht nur gegessen, sondern zu Konditionen übernachtet haben, die einen geldwerten Vorteil darstellen. Das wirft kein gutes Licht auf diese Volksvertreter, auch wenn sie jetzt wie reuige Sünderlein den Differenzbetrag nachzahlen wollen.
Begründungen von Politikern für Besuch auf Schloss Elmau sind fast schon erheiternd
Die dritte Kategorie schließlich beherbergt vermutlich die interessantesten Exemplare: Diese Abgeordneten sind überzeugt von der Richtigkeit ihres Handelns – oder geben das zumindest vor. Die teilweise gelieferten Begründungen, warum Elmau ein zwingender Termin war und man sich mit all den Reisestrapazen geradezu aufgeopfert hat, wirken – angesichts des tatsächlichen Charakters der Veranstaltung – fast schon erheiternd. Die Besichtigung in Elmau sollte man nicht zu hoch hängen. Dennoch ist manchem politischen „Gipfelstürmer“ mehr Fähigkeit zur Selbstkritik zu wünschen.