Dies gelte jedoch nicht für Gebiete, die im bayerischen Alpenplan als Ruhezone ("Zone C") definiert und von touristischer Erschließung freizuhalten seien. "Nach dem geltenden Landesentwicklungsprogramm ist die Neuerrichtung von Skiliften in der Zone C des Alpenplanes ausgeschlossen", so das Ministerium.
Die "Zone C" nimmt in dem 1972 verabschiedeten Alpenplan 43 Prozent des bayerischen Alpenraumes ein. Auch das Riedberger Horn gehört dazu. Die Ruhezone "Erholungslandschaft Alpen" wurde bei der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms 2003 um einige kleinere Gebiete erweitert.
Die Alpenschutzkommission Cipra sowie die großen Naturschutzorganisationen hatten in einem Brief an Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) gegen Pläne protestiert, die Skigebiete Grasgehren und Balderschwang über das Riedberger Horn durch neue Liftanlagen miteinander zu verbinden. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie. Eine Genehmigung der Neuerschließung würde einen Präzedenzfall darstellen und zu einer Aufweichung des Alpenschutzes führen, warnte Cipra.
Das Riedberger Horn (1786 Meter) östlich von Balderschwang, ein markanter Grasberg, ist im Winter ein beliebtes Skitourengebiet. Der Bergsteiger, Schauspieler und Regisseur Luis Trenker soll den Berg einmal als "schönsten Skiberg Deutschlands" bezeichnet haben. Diese Idylle würde durch neue Lifte beeinträchtigt, warnen Naturschützer. Außerdem befürchten sie negative Auswirkungen auf die seltenen Raufußhühner (Auerhühner).
Die Staatsregierung will Investitionen in Seilbahnen und Lifte weiter fördern. Unterstützt würden aber nur Vorhaben, die "von tourismuspolitischer Bedeutung sind und zur Qualitätsverbesserung des Tourismusangebotes beitragen" sowie "ökologisch einwandfrei sind und in Einklang mit den Belangen des Umweltschutzes" stünden. (ddp)