Bei der Generalsanierung des Augsburger Klinikums droht möglicherweise eine gewaltige Kostenexplosion. Zwar sind die ersten Sanierungsschritte, die noch unter der Regie von Stadt und Landkreis Augsburg vollzogen wurden, weitgehend im kalkulierten Kostenrahmen geblieben.
Der Freistaat Bayern aber, der zum 1. Januar 2019 – also nach der Erhebung zur Uniklinik – das bisher kommunale Krankenhaus in staatliche Trägerschaft übernimmt, kalkuliert offenbar deutlich teurer als die Kommunen. Statt rund 280 Millionen Euro soll, wie unsere Redaktion aus dem Wissenschaftsministerium erfuhr, die abschließende Generalsanierung der Bettentürme und des Sockelgebäudes nach Schätzungen der staatlichen Bauverwaltung etwa das Doppelte kosten.
Die Unterschiede sind frappierend: Rund 211 Millionen Euro wurden nach Auskunft des Landratsamtes Augsburg für die ersten vier Bauabschnitte ausgegeben. Damit seien Stadt und Landkreis
Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) erklärt sich den Unterschied damit, dass die staatliche Bauverwaltung „mit einer ganz anderen Sanierungstiefe“ an die Sache herangeht. Innen- und Bauminister Joachim Herrmann (
Augsburgs OB Kurt Gribl: "Mehr geht bei uns nicht"
Dass aus der Region jetzt noch einmal viele Millionen drauf gelegt werden müssen, um das Projekt Uniklinik zu realisieren, schließen der Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl und der Augsburger Landrat Martin Sailer (beide CSU) aus. „Mehr geht bei uns nicht“, sagte Gribl im Gespräch mit unserer Zeitung.
Gleichzeitig versicherten Spaenle und Herrmann, dass an dem Projekt nicht gerüttelt werde. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass das konsequent so durchgezogen wird“, sagte Herrmann. Auch Ministerpräsident Horst Seehofer und sein designierter Nachfolger, Finanzminister Markus Söder, stellten klar, dass der Freistaat seine Zusagen einhalten und die Uniklinik, die kommendes Jahr startet, zum 1. Januar 2019 in seine Trägerschaft übernehmen werde. „Pacta sunt servanda“, sagte Söder. Verträge müssen erfüllt werden.
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