Um die Nachfolge des bayerischen SPD-Chefs Florian Pronold bewerben sich immer mehr Kandidaten. Als sechster Bewerber will nun der niederbayerische Kommunalpolitiker Uli Aschenbrenner antreten, teilte ein Parteisprecher am Montagabend mit. Zuvor hatten Medien über Aschenbrenners Kandidatur berichtet.
Über den künftigen Landesvorsitzenden sollen die SPD-Mitglieder per Urwahl abstimmen. Auf dem Parteitag am 20./21. Mai soll der Nachfolger Pronolds dann offiziell gewählt werden. Noch bis Dienstag können Bewerber ihre Kandidatur anmelden.
Kampfgeist der Bewerber geweckt
Der Umgangston im innerparteilichen Machtkampf um den Posten des SPD-Landeschefs in Bayern wird unterdessen rauer. Der für das Amt kandidierende Landtagsabgeordnete Florian von Brunn hat dem bisherigen Vorsitzenden Pronold und der als Generalsekretärin zur Parteispitze gehörenden Mitbewerberin Natascha Kohnen einen falschen Umgang mit der CSU vorgeworfen.
"Wir müssen viel stärker offensiv spielen und angriffslustige Öffentlichkeitsarbeit machen. Ein Aschermittwoch im Jahr reicht nicht", sagte er am Montag in München. Die CSU müsse wissen, dass die SPD sie bei jeder Gelegenheit unter Feuer nehme. "Das passiert bisher viel zu wenig."
Als Beispiel nannte von Brunn einen fehlenden Kommentar der Bayern-SPD zu den Abschiebungen nach Afghanistan in der vergangenen Woche. Stattdessen habe die SPD-Spitze verkündet, dass alle Sitzplätze beim Politischen Aschermittwoch in dieser Woche in Vilshofen ausgebucht seien. dpa/lby