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SPD-Parteitag: SPD sucht Führung: Wer wird der Nachfolger von Natascha Kohnen?

SPD-Parteitag

SPD sucht Führung: Wer wird der Nachfolger von Natascha Kohnen?

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    Die bayerische SPD sucht einen neuen Vorsitzenden.
    Die bayerische SPD sucht einen neuen Vorsitzenden. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Zwölf Vorsitzende hat die Bayern-SPD seit dem Zweiten Weltkrieg gehabt. Wer der Partei im aktuellen Umfrage-Tief mit nur noch sieben Prozent Zustimmung künftig vorstehen wird, soll an diesem Samstag auf einem virtuellen Parteitag geklärt werden. Um die Nachfolge der scheidenden Landeschefin Natascha Kohnen bewerben sich zwei Kontrahenten, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

    Uli Grötsch.
    Uli Grötsch. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Kandidat Uli Grötsch will die SPD als Partei der kleinen Leute wiederbeleben

    Da ist zunächst der aktuelle Generalsekretär Uli Grötsch, der die SPD als Partei der kleinen Leute und der sozialen Gerechtigkeit wiederbeleben möchte: „Ich werde alles dafür tun, dass die SPD zurück zu ihrem Markenkern kommt“, beteuerte er kurz vor dem Parteitag. Und: „Nicht die Inhalte sind unser Problem, der Vertrauensverlust ist unser Problem.“ Die Bayern-SPD müsse wieder die Sprache der einfachen Arbeiter und Angestellten sprechen, fordert Grötsch.

    Florian von Brunn.
    Florian von Brunn. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Dafür hält sich der 45-jährige Oberpfälzer schon aufgrund seiner eigenen Vita für besonders geeignet: In einem kleinen Ort nahe der tschechischen Grenze in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, könne er glaubwürdig für mehr soziale Gerechtigkeit kämpfen, „weil ich früh selbst erlebt habe, was das heißt“, sagt der frühere Polizist.

    Doppelspitze von Brunn und Endres wollen verkrustete Strukturen aufbrechen und die SPD inhaltlich öffnen

    Ronja Endres.
    Ronja Endres. Foto: Lennart Preiss, dpa

    Florian von Brunn kämpft derweil in einer „Doppelspitze“ mit der 34-jährigen Ronja Endres um die Kohnen-Nachfolge. Der 52-jährige Landtagsabgeordnete ist ein echter Gegenentwurf zu Grötsch: Ein Akademiker aus München, großstädtisch und eher links-liberal will er verkrustete Strukturen aufbrechen und die Partei inhaltlich öffnen. „Das Bedürfnis in der Partei ist groß, von Bedenkenträgertum und Leisetreterei wegzukommen“, glaubt er. Den gescheiterten Wahlkampf von 2018, als die SPD mit Werten wie „Anstand“ punkten wollte, sieht von Brunn als Kardinal-Fehler: „Wir müssen mit klaren inhaltlichen Botschaften rausgehen und nicht mit Haltungsfragen“, fordert er. Von Brunn hofft vor allem auf Unterstützung aus der Parteibasis. Denn im Partei-Establishment stößt er mit seiner Fundamentalkritik zum Teil auf harten Widerstand.

    Endres soll in der Bewerbung der Doppelspitze offenbar das linke Lager in der Bayern-SPD einbinden: Sie ist Chefin der in der SPD einflussreichen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen und Gewerkschafterin. Die Bayern-SPD müsse zunächst den Abwärtstrend stoppen, dann wieder stabil über zehn Prozent kommen, um schließlich wieder Ergebnisse einer linken Volkspartei erzielen zu können, fordert sie. Dafür müsse sich die Partei aber auch modernisieren, etwa mit einem modernen, ökologischen Anspruch.

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