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Rückkauf durch Ostendorf gescheitert: Höflinger will nun Müller-Brot übernehmen

Rückkauf durch Ostendorf gescheitert

Höflinger will nun Müller-Brot übernehmen

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    Der Münchner Bäcker Franz Höflinger hat Hoffnung auf die Übernahme der insolventen Müller-Brot-Kette.
    Der Münchner Bäcker Franz Höflinger hat Hoffnung auf die Übernahme der insolventen Müller-Brot-Kette.

    Nach dem Scheitern der Übernahme durch Klaus Ostendorf sagte Höflinger am Dienstagnachmittag, er sei auf dem Weg zum Insolvenzverwalter Hubert Ampferl. Sein erstes Ziel wäre es, die Filialen zu retten und die Mietverträge zu verlängern. Aber "der Gläubigerausschuss müsste rasch entscheiden, sonst ist alles kaputt", sagte Höflinger der Nachrichtenagentur dpa.

    Der vormalige Müller-Brot-Besitzer Besitzer Ostendorf hatte die Produktion wegen Hygienemängeln stilllegen und Insolvenz anmelden müssen. Im anschließenden Bieterverfahren hatte er vom Gläubigerausschuss zwar trotzdem den Zuschlag erhalten, steckt aber dem Vernehmen nach jetzt finanziell in der Klemme. Deshalb trat der Gläubigerausschuss am Dienstag erneut zusammen.

    Der Insolvenzverwalter der Großbäckerei Müller-Brot hat die Verhandlungen mit dem früheren Eigentümer Klaus Ostendorf zum Rückkauf des Unternehmens für endgültig gescheitert erklärt. Die Gespräche seien "definitiv beendet", teilte Hubert Ampferl am Dienstag mit. Zuvor hatte bereits Ostendorf das Aus der Verkaufsverhandlungen erklärt, danach aber signalisiert, offen zu sein für weitere Gespräche, wenn der Insolvenzverwalter auf ihn zukomme. Ampferl widersprach der Darstellung Ostendorfs, er habe ständig neue Forderungen gestellt. Er habe vielmehr lediglich darauf bestanden, dass Ostendorf die in seinem Angebot formulierten Zusagen einhält: "Dazu war Herr Ostendorf offensichtlich nicht bereit."

    Müller-Brot: Insolvenzverwalter zuversichtlich

    Hygiene-Mängel: So werden Lebensmittel überwacht

    Die staatliche Lebensmittelüberwachung soll sicherstellen, dass Lebensmittelhersteller die Vorgaben auch einhalten und Verstöße unterbinden.

    In Bayern überwachen die Landratsämter und Städte laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung rund 200.000 Betriebe.

    Betriebskontrollen würden grundsätzlich ohne Vorankündigung durchgeführt.

    Wie oft und wie genau die Kontrolleure prüfen, hängt vom Risiko ab: Wer leicht verderbliche oder Babynahrung anbietet oder schon negativ aufgefallen ist, wird häufiger unter die Lupe genommen.

    Dazu kommen Überwachungsprogramme der EU und des Bundes, saisonal wechselnde Schwerpunkte und Kontrollen nach Verbraucherbeschwerden.

    Die Kontrolleure besichtigen Betriebe, nehmen Proben und prüfen die Unterlagen.

    Bei fahrlässigen Verstößen gibt es eine Verwarnung oder Geldbußen, bei schweren Fällen drohen Geldstrafen, Haft und Betriebsschließung.

    Das Unternehmen kann auch zum Rückruf eines Produkts und zur öffentlichen Warnung in den Medien verpflichtet werden.

    Von den 64 054 Lebensmittelproben, die das Landesamt im Jahr 2010 untersuchte, waren 7085 oder 11 Prozent beanstandet worden - davon 309 wegen gesundheitlicher Risiken.

    Dabei ging es in 217 Fällen um Fleisch.

    Die Familienbäckerei Höflinger will Müller-Brot zusammen mit der Tochter des Firmengründers, Evi Müller, übernehmen. Sie hatte das Traditionsunternehmen Müller-Brot bis 2003 geführt. "Die Mitarbeiter stehen voll hinter der Familie Müller. Die würden sich die Beine ausreißen", sagte Höflinger. Sie würden mehr Mitarbeiter und mehr Filialen übernehmen als Ostendorf, und es gebe auch die Chance, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Er sei zuversichtlich, zu einem positiven Abschluss zu kommen. Er habe noch am Dienstag ein weiteres Darlehen aufgenommen, um den Geschäftsbetrieb von Müller-Brot für die Dauer der Verhandlungen zu sichern, sagte Ampferl. dpa

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