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Rückblick: Kampf dem "Bildungsnotstand"

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Rückblick: Kampf dem "Bildungsnotstand"

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    nannen
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    Schon in den 1960er Jahren war von "Bildungsnotstand" die Rede und das deutsche Bildungssystem stand in der Kritik. Henri Nannen beließ es aber nicht bei journalistischen Schlagworten. Statt ins Klagelied einzustimmen, handelte er und startete eine gesellschaftlich breit angelegte Initiative, um junge Wissenschaftler zu fördern. Mittlerweile kann der Wettbewerb auf eine vier Jahrzehnte lange Erfolgsgeschichte zurückblicken.

    Vorbild für "Jugend forscht" kam aus den USA

    Das Vorbild für Jugend forscht kam aus den USA. Dort hatten so genannte "Science Fairs" eine lange Tradition: Bei den im Stil von Messen organisierten Wettbewerben stellten junge Menschen ihre Forschungsprojekte und Erfindungen einer fachkundigen Jury und der Öffentlichkeit vor. Für die Idee, Science Fairs auch in der Bundesrepublik durchzuführen, fand Nannen auf Anhieb tatkräftige Unterstützung. Mehrere große Unternehmen übernahmen Patenschaften für die Wettbewerbe in den einzelnen Bundesländern. Einige sind noch heute dabei. Die Unternehmen kümmern sich Räume, tragen Verpflegungs- und Reisekosten, sorgen für Unterbringung und Ausstellmöglichkeiten - und sie vergeben zahlreiche Geld- und Sachpreise. Als Juroren stellen sich Lehrer und Mitarbeiter von Patenunternehmen, aber auch namhafte Wissenschaftler zur Verfügung. Im Jahr 2005 waren es knapp 2000.

    Seit 1996 eigener Wettbewerb für untere Jahrgangsstufen

    Seit 1965 ist "Jugend forscht" dreistufig organisiert: Die Teilnehmer präsentieren ihre Arbeiten zunächst auf Regionalebene. Die dort siegreichen Arbeiten qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe. Den Abschluss jeder Wettbewerbsrunde bildet das Bundesfinale. Die Teilnehmer starten in verschiedenen Fachgebieten. Zunächst standen die klassischen Schul- und Studienfächer Biologie, Chemie, Mathematik und Physik zur Wahl. 1968 kam das Fachgebiet Technik hinzu, ein Jahr später Geo- und Raumwissenschaften sowie 1975 Arbeitswelt. Dieses Fachgebiet sollte vor allem junge Auszubildende in stärkerem Maße für den Wettbewerb gewinnen. Schnell stellte sich auch heraus, dass für die unteren Jahrgangsstufen eine eigenständige Wettbewerbssparte benötigt wurde. Seit 1969 gibt es daher neben "Jugend forscht" auch die Juniorensparte "Schüler experimentieren" für alle Teilnehmer bis 14 Jahre.

    130000 Nachwuchs-Forscher in vier Jahrzehnten

    Seit seiner Gründung 1965 hat der Wettbewerb ständig an Attraktivität gewonnen. In der ersten Runde waren es "nur" 244 Mädchen und Jungen, die sich beteiligten. 1971 wurde bereits die Tausendermarke überschritten. Zur 40. Wettbewerbsrunde 2005 meldeten sich knapp 9000 Jugendliche an, davon immerhin 38 Prozent Mädchen. 1966 waren es nur 8 Prozent gewesen. Insgesamt haben sich in den vergangenen vier Jahrzehnten über 130000 Nachwuchswissenschaftler an den Wettbewerben Jugend forscht und Schüler experimentieren beteiligt.

    Mehr Infos unter www.jugend-forscht.de

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