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Rosenheim: Zwei Frauen in Angst vor dem Doppelmörder

Rosenheim

Zwei Frauen in Angst vor dem Doppelmörder

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    Nach einem Doppelmord in Rosenheim sucht die Polizei weiterhin fieberhaft nach dem mutmaßlichen Täter.
    Nach einem Doppelmord in Rosenheim sucht die Polizei weiterhin fieberhaft nach dem mutmaßlichen Täter. Foto: dpa/Bildmontage: cor

    Seit eineinhalb Wochen wird mit Hochdruck nach Franz Müller gefahndet. Der 48-Jährige soll in Rosenheim seine Ex-Frau und seinen Sohn ermordet haben. Jetzt fürchten weitere Familienangehörige um ihr Leben.

    Mit Fahndungsplakaten, Pressemitteilungen und Flugblättern versucht die Polizei, Hinweise auf Müller aus der Bevölkerung zu bekommen. Über hundert Meldungen sind bei den Beamten bislang eingegangen. Doch ohne Erfolg. Während mit Hochdruck nach dem mutmaßlichen Doppelmörder Franz Müller gesucht wird, leben eine Frau und ihre Tochter in Todesangst. Es handelt sich um die erste Frau Müllers und deren gemeinsamer Tochter.

    In einem Fernsehinterview mit RTL schildern die beiden Frauen das unerträgliche Leben mit dem offenbar gewalttätigen Mann. "Er war ganz grausam. Aber diesmal hat er es geschafft zu töten. Jetzt ist ihm alles egal", sagt die Ex-Frau mit Verzweiflung in ihrer Stimme. Aus Angst vor Franz Müller sind Mutter und Tochter auf der Flucht. Seit dem grausamen Doppelmord von Rosenheim verbringen sie jede Nacht an einem anderen Ort. Wie RTL erfahren haben will, stehen die beiden sogar unter Polizeischutz. Das wollte ein Sprecher der Kripo Rosenheim gegenüber augsburger-allgemeine.de mit Hinweis auf die derzeitigen Ermittlungen weder bestätigen noch dementieren.

    Mutter und Tochter scheinen ein regelrechtes Martyrium hinter sich zu haben. Müller soll seine damalige Frau vor den Augen der Kinder vergewaltigt und versucht haben, sie umzubringen. Prügel waren wohl an der Tagesordnung, die Tochter berichtet in dem Interview, dass ihr Vater ihr die Nase gebrochen hatte.

    Hat Franz Müller nun seine letzte Frau erschlagen und seinen kleinen Sohn erhängt? Die Polizei weiß um den Druck, der auf ihr lastet, den mutmaßlichen Täter bald zu finden. Vor allem die Kollegen der Soko "Hochgern" würden extrem viel arbeiten, so ein Polizeisprecher. Das bedeutet: lange Dienstzeiten mit wenig Schlaf. Sehr kräftezehrend sei das für die Polizisten.

    Über hundert Hinweise sind bereits aus der Bevölkerung eingegangen. Die Beamten müssen jedem einzelnen nachgehen. Unterstützung erhält die Kripo Rosenheim dabei von angrenzenden Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei. Bei den Hinweisen handele es sich vor allem um mögliche Aufenthaltsorte des 48-jährigen gebürtigen Rumänen oder Orte, die sich nach Meinung der Einwohner gut als Verstecke eigneten.

    Ein Hinweis war für die Polizei vielversprechend. Er kam am vergangenen Freitag. Jemand wollte den mutmaßlichen Mörder am Mangfalldamm im Bereich Oberwöhr gesehen haben. Doch der Einsatz mit 200 Einsatzkräften endete ohne Erfolg. Am gestrigen Dienstag durchkämmte die Polizei nach einem weiteren Hinweis den Bad Feilnbacher Ortsteil Au. Auch ohne Erfolg.

    Ob die Beamten bei der Bevölkerung eine gewisse Angst spüren? Diese Frage wird bei der Kripo verneint. Die Menschen seien vielmehr ungeduldig. Sie wollen, dass der mutmaßliche Mörder endlich gefasst wird. Man tue alles dafür, um den 48-Jährigen aufzuspüren, versichert ein Sprecher. Ina Kresse

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