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Reichertshofen: Brand in Asylbewerberheim: Eine Schülerfete steht im Fokus der Kripo

Reichertshofen

Brand in Asylbewerberheim: Eine Schülerfete steht im Fokus der Kripo

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    Der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Reichertshofen wird mit ähnlichen Fällen in Deutschland abgeglichen. Jetzt steht eine Schülerfete im Fokus der Kripo Ingolstadt.
    Der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Reichertshofen wird mit ähnlichen Fällen in Deutschland abgeglichen. Jetzt steht eine Schülerfete im Fokus der Kripo Ingolstadt. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Serie von Brandanschlägen auf Asylbewerberheime ging am Wochenende weiter. Auch in Remchingen in Baden-Württemberg und Waldaschaff bei Aschaffenburg verzeichnete die Polizei Feuer an geplanten und bestehenden Asylbewerberheimen. Gibt es Parallelen zu der Brandstiftung vergangene Woche in Winden bei Reichertshofen vor den Toren von Ingolstadt?

    Dort legten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag kurz vor 3 Uhr an mindestens zwei Stellen Feuer. Sie verwendeten Brandbeschleuniger, weiß die Kripo. Das Nebengebäude eines seit Jahren leer stehenden Landgasthofes wurde nahezu zerstört. Der Sachschaden beträgt 150 000 Euro. In den Gasthof sollten Anfang September knapp 70 Flüchtlinge einziehen.

    Kripo Ingolstadt tauscht sich mit anderen Dienststellen aus

    Die Ermittlungen der 25-köpfigen Sonderkommission der Kriminalpolizei Ingolstadt ziehen nun weitere Kreise. Die Anschläge von Remchingen und Waldaschaff werden mit dem von Reichertshofen abgeglichen, sagt Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt. Außerdem gebe es einen regen Austausch mit den Staatsschutzabteilungen der benachbarten Kriminaldienststellen. Man stelle Ermittlungen „tief in die rechte Szene und weit über die Region Ingolstadt hinaus“ an.

    Am Wochenende gab es einen Hinweis aus Winden, den die Kripo als interessant einstuft: In der Tatnacht fand kaum zwei Kilometer von dem Landgasthof entfernt an einem Weiher eine Schülerfeier statt. An dieser nahmen nach Einschätzung der Kripo mindestens 200 Absolventen von zehnten Klassen und Ältere teil. Die Fete ging wohl bis in die Morgenstunden. „Das alles ist für uns ein ganz wichtiger Punkt, schon wegen der großen Anzahl von Beteiligten. Die Sonderkommission hat nun die feste Absicht, alle 200 Personen zu befragen“, sagt Kammerer.

    Eine Schülerfete steht im Fokus der Ermittlungen der Kripo

    Allerdings wusste die Kripo bis gestern keine Details dazu, wer am Weiher feierte und wo, der oder die Organisatoren zu suchen sind. Aber sie stürzt sich mit großer Energie auf diese Schülerfete. Laut dem Polizeisprecher würden jetzt Kräfte von benachbarten Dienststellen nach Ingolstadt geholt, um die Sonderkommission bei der Befragung der jungen Leute zu unterstützen.

    Fortgesetzt werden auch die Anwohnerbefragungen am Tatort. Einige Bürger von Winden seien auf Reisen gewesen und jetzt erst zurück. Die Stimmung in der Bevölkerung sei von großer Hilfsbereitschaft, aber auch von Betroffenheit und Bestürztheit geprägt, so der Kriposprecher.

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