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Region: Unwetter verursacht viele Unfälle

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Unwetter verursacht viele Unfälle

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    Am Lechhauser Weihnachtsmarkt am Schlössle in Augsburg hielt eine Bude dem starken Wind nicht stand und stürzte auf die Fahrbahn.
    Am Lechhauser Weihnachtsmarkt am Schlössle in Augsburg hielt eine Bude dem starken Wind nicht stand und stürzte auf die Fahrbahn. Foto: Berufsfeuerwehr Augsburg

    Der Deutsche Wetterdienst hatte am frühen Donnerstagmorgen eine amtliche Unwetterwarnung für große Teile der Region herausgegeben. Kurz darauf zogen von Westen her schwere Gewitter mit Orkanböen auf. Die Böen erreichten der Warnung zufolge Geschwindigkeiten bis zu 110 Stundenkilometer. Betroffen war ein Gebiet, das vom Unterallgäu über den Großraum Augsburg bis nach Nordschwaben reichte. Inzwischen ist die

    Viele Unfälle im Allgäu durch das Unwetter

    Besonders im Allgäu kam es vermehrt zu Unfällen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West mit Sitz in Kempten am Donnerstagvormittag mitteilte. Allein in zwei Stunden nahm die Polizei in ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich rund 30 Unfälle auf, teilweise mit leichtverletzten Menschen. Zum Vergleich: An einem gewöhnlichen Tag erfasst die

    Ähnlich glimpflich davon kam bisher der Landkreis Augsburg. Ungefähr 20 Mal musste die Polizei hier seit 5 Uhr morgens ausrücken, hieß es am Vormittag. Besonders häufig kam es in der Stadt und im Landkreis

    Die Wetterwarnstufen des Deutschen Wetterdienstes

    Was bedeuten die Wetterwarnstufen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wie "markantes Wetter" oder Unwetter? Wir geben einen Überblick.

    Vorabinformation Unwetter: Vorabinformationen gibt der DWD heraus, wenn eine Region generell mit Unwettern rechnen muss. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich Gewitter noch nicht räumlich und zeitlich eingrenzen. Einige vorgewarnte Gebiete könnten also auch trocken bleiben. Die Vorwarnung gilt für eine Zeit von zwei bis drei Stunden im Voraus.

    Stufe 1 (gelb), Wetterwarnung: Ab Warnstufe 1 können Meteorologen das Gewittergebiet räumlich und zeitlich besser eingrenzen. Auf der Karte werden Gebiete gelb markiert, in denen man mit Gewittern und Windböen rechnen muss. Die ersten beiden Stufen zählen noch zu den Wetterwarnungen. Ab Stufe 3 spricht der DWD von Unwetterwarnungen.

    Stufe 2 (orange) Warnung vor markantem Wetter: In die zweite Stufe fallen alle Wetterlagen mit starkem Gewitter, Windböen, Starkregen und Dauerregen. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.

    Stufe 3 (rot), Unwetterwarnung: Stufe rot ist erreicht, wenn golfballgroßer Hagel oder Regen von über 25 Liter pro Stunde erwartet wird. Der DWD empfiehlt ab dieser Stufe, Aufenthalte im Freien zu meiden und sich über die Wetterentwicklung zu informieren.

    Stufe 4 (violett), Warnung vor extremem Unwetter: Die letzte Warnstufe beschreibt Unwetter, durch die lebensbedrohliche Situationen und große Schäden entstehen können. Diese Zellen können sich sehr schnell entwickeln.

    Hitze- oder UV-Warnung: Die erwartete Wetterlage bringt in den nächsten Tagen hohe Temperaturen, relativ hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Windbewegung und intensive kurz- und langwellige Sonneneinstrahlung (Hitzewarnung). Die erwartete Wetterlage bringt eine erhöhte UV-Intensität (UV-Warnungen).

    In München kam es ebenfalls zu mehreren Einsätzen durch das Unwetter. Rund 62 Mal musste die Feuerwehr seit 6.30 Uhr ausrücken. In der Ottobrunnerstraße stürzte ein Baugerüst durch den Wind um. Zwei Bauarbeiter, die sich auf dem Gerüst befanden, wurden dabei verletzt. Ein Bauarbeiter wurde bei dem Einsturz von einem Gegenstand am Kopf getroffen und erlitt schwere Verletzungen. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Der andere Bauarbeiter kam mit leichten Prellungen davon. Das Gerüst war fest am Gebäude angebracht, hieß es nach Polizeiangaben.

    Unwetter sorgt für Behinderungen im Bahnverkehr

    Die Folgen des Unwetters beschäftigten die Bahn. Aufgrund von witterungsbedingten Störungen kam es im S-Bahn-Netz rund um München zu erheblichen Verzögerungen sowie Zugausfällen, hieß es. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert. Aufgrund eines Baums in der Oberleitung kam es auch auf der Strecke Augsburg-Ulm zwischen Gessertshausen und Westheim für mehrere Stunden zu Behinderungen.

    Am Freitag schneit es wohl in Süddeutschland

    Ungemach durch Nässe, Kälte und Wind droht aus Sicht des Wetterdienstes in weiten Teilen Deutschlands weiter. Ungemütlich sollte es nach Auskunft der Meteorologen zunächst nahezu flächendeckend vom Süden bis an die Grenzen Niedersachsens und Brandenburgs werden. 

    Auflockern kann es sich im Tagesverlauf in Teilen Süddeutschlands und im Nordwesten. Oberhalb von 400 Metern fällt Schnee, darunter bleibt es meist regnerisch. An der Küste und in den Bergen werden teils starke Böen und stürmisches Wetter erwartet. An der Nordsee soll es vereinzelt Gewitter geben.

    Am Freitag rechnen die Meteorologen erneut mit Schneefällen in Süddeutschland, besonders in der Alpenregion. Erst zum Wochenende hin soll der Winter auch außerhalb des Südens wieder Einzug halten.

    Ob sich der Schnee bis zum Weihnachtsfest hält, ist noch unklar. "Die Wetterlage an Heiligabend und Weihnachten ist alles andere als sicher. Die Wettermodelle schwanken zwischen Frühlingswerten und Eiskeller-Temperaturen. Hier sind der Meteorologie einfach Grenzen gesetzt", sagt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. (AZ)

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