Am Tag danach sind sie in Faschingskreisen noch immer geschockt, aber auch etwas erleichtert: Der junge Mann, der sich am Sonntag nach dem Faschingsumzug in Donauwörth bei einem Unglück an einem Mottowagen schwere Verbrennungen zugezogen hat, befindet sich wenigstens nicht in Lebensgefahr. Das berichtet die Polizei. Gleichzeitig wird allerorten darüber diskutiert und spekuliert, wie es zu dem Unfall kommen konnte – und wie gefährlich solche Wagen wirklich sind.
Faschingswagen brennt: Behörden und Veranstalter suchen nach Ursachen
Die Behörden im Donau-Ries-Kreis haben in den vergangenen Jahren die Sicherheitsvorkehrungen bei großen Gaudiwürmern immer wieder verschärft. Mancher Veranstalter und viele Teilnehmer klagen nicht nur dort inzwischen über die vielen Auflagen. „Wir wollen sichere Umzüge“, lautet das Argument der Polizei. Die Faschingswagen brächten ein gewisses Gefahrenpotenzial mit sich.
In Donauwörth machte sich die Gruppe „49ers“, die sich nach einer ehemaligen Kneipe in Rain am Lech benannt hat und seit ein paar Jahren bei den Umzügen im Raum Donauwörth mit einem eigenen Wagen vertreten ist, schon bereit für den Heimweg, als der 21-Jährige offenbar den verhängnisvollen Plan fasste, ein Stromaggregat, das über der Vorderachse des Anhängers eingebaut war, mit Benzin zu betanken.
Verpuffung an Faschingswagen: Augenzeugen verhinderten Schlimmeres
Dabei muss irgendetwas schiefgegangen sein. Es gab laut Polizei eine Verpuffung. Die Holzkonstruktion auf dem Wagen brannte in kurzer Zeit lichterloh. Ebenso die Kleidung des Mannes. Umstehende brachten den 21-Jährigen sofort zu Boden, warfen sich auf ihn und rollten den Körper hin und her, um die Flammen zu ersticken. Das Opfer erlitt dem Vernehmen nach großflächige Verbrennungen und wird in einer Spezialklinik behandelt. Sieben weitere Personen kamen mit leichteren Verbrennungen und Schocks davon.
Stromaggregate auf den Faschingswagen sind im Donau-Ries-Kreis wohl grundsätzlich erlaubt. Manche Gruppe montiert das Aggregat jedoch vorsichtshalber nicht auf dem Anhänger, sondern an der Zugmaschine. Gut möglich, dass auch dies in der Region bald vorgeschrieben wird. Behördenvertreter wollen noch in dieser Woche über mögliche Konsequenzen beraten. Derweil versucht die Kriminalpolizei Dillingen die genauen Umstände des Unglücks zu klären.
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