Am Montagabend kündigte der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei einer SPD-internen Sitzung an, dass er seine Ämter im SPD-Landesvorstand, als stellvertretender Bezirksvorsitzender und als Unterbezirksvorsitzender ruhen lässt. Er kam damit möglicherweise einem Parteiordnungsverfahren zuvor.
Permanente Falschmeldungen und bewusst gestreute Lügen
Am Dienstag wurde dann eine zweiseitige Erklärung Wolbergs' publik, die an verschiedene SPD-Gremien verschickt wurde und in der er erneut seine Unschuld beteuert. Zugleich beklagt er sich darin über "ehrenrührige Verdächtigungen", "unerträgliche Spekulationen", "permanente Falschmeldungen" beziehungsweise "bewusst gestreute Lügen". Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Ermittlungen in der Korruptionsaffäre um Wolbergs
In der Regensburger Korruptionsaffäre wird gegen mehrere Verdächtige ermittelt. Außer Wolbergs saßen zuletzt ein Unternehmer und ein ehemaliger Mitarbeiter in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle wurden aber mittlerweile gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. In der Affäre geht es unter anderem um eine Grundstücksvergabe an ein Unternehmen. Wolbergs selbst beteuert weiter, nicht bestechlich gewesen zu sein.
Dass Wolbergs seine Parteiämter ruhen lässt, stieß in der SPD auf Erleichterung. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass Joachim Wolbergs den Forderungen des SPD-Landesvorstands entsprochen hat", sagte der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold. "Er lässt seine Parteiämter ruhen und strebt keine weiteren an - das ist in unserem Sinne." dpa/lby