Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer informiert am Mittwoch (13.00 Uhr) über den Stand der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei den Domspatzen. Voderholzer ist Mitglied eines Beraterkuratoriums, das sich damit auseinandersetzt, wie mit den Vorkommnissen umgegangen werden soll.
Regensburger Domspatzen: Es wurden wohl über 230 Kinder missbraucht
Nach derzeitigem Stand wurden an der Schule und dem Internat des berühmten Chores zwischen 1953 und 1992 mehr als 230 Kinder von Lehrern und Priestern misshandelt, mindestens 60 Kinder wurden Opfer sexueller Gewalt. Seit Februar 2016 führte das Gremium deshalb Gespräche mit Betroffenen und mit Vertretern des Chores, nun sollen erste Ergebnisse präsentiert werden. Neben Vertretern der ehemaligen Schüler wird dazu auch der derzeitige Leiter des Internats, Rainer Schinko, erwartet.
Die Ergebnisse wurden von einem weiteren Gremium unter Federführung des Rechtsanwaltes Ulrich Weber gesammelt, das mit der Aufklärung des Missbrauchsskandals beschäftigt ist. Hier hatte es bereits Anfang Januar einen ersten Zwischenbericht gegeben. Dabei ging Weber jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer der Opfer noch deutlich höher liegt. Er rechnete damit, dass etwa jeder Dritte der rund 2100 Schüler der "Spatzen" zwischen 1953 bis 1992 unter körperlicher Gewalt litt. Die Vorwürfe richten sich überwiegend gegen die Mitarbeiter aus der damaligen Vorschule der "Spatzen".