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Regenfälle und Sturmböen: Gewitter: Inselsteg weggespült, Häuser in Brand gesetzt

Regenfälle und Sturmböen

Gewitter: Inselsteg weggespült, Häuser in Brand gesetzt

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    Rettungskräfte bergen Camper von einer überfluteten Flussinsel bei Passau (Niederbayern).
    Rettungskräfte bergen Camper von einer überfluteten Flussinsel bei Passau (Niederbayern). Foto: geb

    Heftige Unwetter haben am Wochenende in weiten Teilen Bayerns Schäden in Millionenhöhe verursacht. Stark betroffen waren vor allem Nieder- und Oberbayern.

    Zahlreiche Straßen und Keller wurden durch kräftige Regenfälle überflutet. Mehrere Gebäude gingen nach Blitzeinschlägen in Flammen auf. Bei Passau kam es am Samstagabend auf der Autobahn 3 wegen Aquaplanings zu mehreren Unfällen. Eine Person wurde dabei leicht verletzt.

    Auf einem Campingplatz bei Fürsteneck in der Nähe von Passau saßen 17 Personen, unter ihnen 8 Kinder, vorübergehend wegen Hochwassers fest. Sie hatten ihre Zelte auf einer Insel in der Ilz aufgeschlagen, wie die Polizei berichtete.

    Der Wasserstand des Flusses stieg am frühen Sonntagmorgen durch das Gewitter innerhalb weniger Minuten stark an. Dabei wurde der Steg, der die Insel mit dem Ufer verbindet, weggeschwemmt. Die 17 eingeschlossenen Camper mussten mit Rettungsbooten von der Insel geholt werden. Verletzt wurde niemand.

    Durch das Unwetter gab es in Niederbayern auch leichte Murenabgänge, so etwa in der Nähe von Eppenschlag. Querliegende Bäume blockierten vielerorts Fahrbahnen und mussten entfernt werden. Abwasserkanäle konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und drückten Gullydeckel nach oben.

    Zunächst waren vor allem das Stadtgebiet und der Landkreis Passau betroffen. Allmählich weitete sich die Unwetterfront dann auf den Bayerischen Wald und den Großraum Deggendorf aus. Feuerwehr und Polizei zählten mehr als 150 Einsätze.

    Am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag sorgten Hagel und Blitzeinschläge für hohe Schäden. Im Landkreis Weilheim-Schongau ging zum Teil tennisballgroßer Hagel nieder, wie die Polizei berichtete. Durch die Wucht der Hagelkörner wurde die Windschutzscheibe eines Einsatzwagens der Polizei zertrümmert. Die Beamten blieben aber unverletzt.

    Die Feuerwehren waren die ganze Nacht über mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In den Gemeinden Geretsried und Gelting fiel vorübergehend der Strom aus.

    In München wurde ein 25 Meter hoher Baum in der Nacht zum Samstag durch einen Blitz gespalten und drohte auf das Haus einer jungen Familie zu stürzen. Die Feuerwehr war mehrere Stunden lang damit beschäftigt, den Baum mit einem Kran abzutragen.

    Auch in Niederbayern und in der Oberpfalz hielten bereits ab Freitagabend heftige Gewitter die Einsatzkräfte in Atem. Im Landkreis Regen geriet durch einen Blitzeinschlag ein Haus in Brand. Das Gebäude ist einsturzgefährdet und muss vermutlich abgerissen werden. Etwa 100 Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern.

    In der Oberpfalz gingen am frühen Samstagmorgen mehr als 70 Notrufe wegen schwerer Gewitter ein. Die Autobahn 93 war zwischen Schwandorf und Teublitz wegen eines umgekippten Baums fast eine Stunde lang gesperrt. Im Hafengebiet Regensburg wurden durch den Sturm zwei Container durch die Luft gewirbelt. An einer Baustelle in der Stadt drohte eine Fahrbahn einzubrechen.

    In Nabburg wurden die Aufbauten für ein historisches Fest vom Wind zerstört. Auch in Mittelfranken und Schwaben gab es mehrere Brände durch Blitzeinschläge in Gebäude. In Wildpoldsried erlitt ein junger Mann dabei eine leichte Rauchvergiftung. ddp

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