Mit Bestürzung haben Politiker und Medien auf den Tod von Sepp Daxenberger reagiert. Der langjährige bayerische Parteivorsitzende der Grünen starb nur drei Tage nach dem Tod seiner Frau Gertraud. Reaktionen.
"Wir sind unendlich traurig", sagten die Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir am Mittwoch in Berlin. Daxenberger sei ein "ganz äußergewöhnlicher, herzenswarmer Mensch" gewesen. Sie betonten: "Für uns alle ist er Wegbereiter für eine werteorientierte Politik und Vorbild als glühender Bewahrer der Schöpfung."
Die Fraktion im bayerischen Landtag teilte mit: "Die Grünen sind tief betroffen über den Tod ihres ehemaligen Fraktions- und Parteivorsitzenden. Der Tod von Sepp Daxenberger ist ein großer Verlust, nicht nur für die Politik, sondern auch persönlich." Theresa Schopper sagte: "Er hat ein Herz gehabt, wie ein Bergwerk. Servus, Sepp." Auf einer Internetseite der Grünen gibt es ein interaktives Kondolenzbuch, in das minütlich neue Einträge geschrieben werden.
Der Grünen-Politiker litt seit Jahren an Krebs. Bei dem gelernten Schmied wurde 2004 die Krankheit Morbus Kahler diagnostiziert, eine seltene Mischung aus Blut- und Knochenkrebs. Anfang Juni war er als Fraktionschef der bayerischen Landtagsgrünen zurückgetreten. Daxenberger erlag in der Nacht zum Mittwoch seiner schweren Krankheit. Erst am Sonntag war Daxenbergers Ehefrau einem Brustkrebsleiden erlegen. Das Paar hinterlässt drei Söhne im Alter von 20, 17 und 12 Jahren.
Auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat seine Betroffenheit über den Tod von Sepp Daxenberger ausgedrückt und ihn als leidenschaftlichen Politiker gewürdigt. "Das ist eine Tragödie, die sprachlos macht", sagte Seehofer. "Ich habe den Mensch Sepp Daxenberger sehr gemocht und den Politiker außerordentlich geschätzt".
"Als erster grüner Bürgermeister in Bayern hat er Geschichte geschrieben", so SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher über Daxenberger. Die bayerische FDP-Vorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erklärte, Bayern habe einen Politiker verloren, "dessen Markenzeichen Glaubwürdigkeit und Authentizität waren". Der Fraktionschef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, erklärte, Daxenberger "hat Bayern im positiven Sinne bewegt."
Pressestimmen: "Der Tod einer Lichtgestalt"
"Der Tod einer Lichtgestalt: Kein Drehbuch-Autor hätte sich ein grausameres Schicksal für Sepp Daxenberger und seine Familie ausdenken können: Zuerst stirbt seine Frau Gertraud an Krebs, am Tag ihrer Beerdigung der beliebte Grünen-Politiker Bayerns selbst." abendzeitung.de
"Die Liste der Erfolge von Sepp Daxenberger (47) ist lang (...). Er war einer, der meint was er sagt und lebt, wofür er steht. (...) In Interviews betont Daxenberger stets, wie wichtig ihm die Politik ist. Die Arbeit gebe ihm Selbstbestätigung und Selbstvertrauen und sei - neben seiner Familie - der Grund, nicht aufzugeben." merkur-online.de
"Er verband erfolgreich Heimattreue mit grünem Reformpathos: Sepp Daxenberger. Er war ein wundervoller Mann." welt.de
"Die Tragödie um Sepp und Gertraud Daxenberger - sie ist in erster Linie eine Familien-Tragödie. Sie hinterlassen ihre drei Söhne, Benedikt (12), Kilian (17) und Felix (20)." bild.de
ddp/afp/AZ