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Prügelvorwürfe: Kommentar: Verwirrung im Fall Mixa

Prügelvorwürfe

Kommentar: Verwirrung im Fall Mixa

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    Walter Mixa (Archivbild)
    Walter Mixa (Archivbild) Foto: Ralf Lienert

    Viele fragen nun, ob er doch unschuldig ist, ja ob es überhaupt zwingende Gründe für seinen Rücktritt gab. Manche fragen auch, ob die Medien, auch wir, zu schnell und zu groß über Vorwürfe berichtet haben, die sich zerschlagen haben.

    Dagegen muss man deutlich sagen: Selbstverständlich mussten wir über so schwerwiegende Vorwürfe berichten. Allein die Tatsache, dass das Bistum selbst die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat, wog schwer. Wer an eine Verschwörung gegen einen konservativen Bischof glaubt, wird sich nicht ausreden lassen, dass hier Medien oder interne Gegner eine Intrige gesponnen haben. Doch das ist nicht wahr. Tatsächlich zeigt sich hier etwas anderes: Wenn schon Verdachtsfälle der Staatsanwaltschaft gemeldet werden - und genau das verlangt ja die Öffentlichkeit von der Kirche -, dann wird es auch Fälle geben, die sich bei genauerem Hinsehen zerschlagen. Wie wäre die Kirche kritisiert worden, hätte sie den Fall nicht gemeldet?

    Die Konsequenzen für den Beschuldigten können enorm sein. Etwas, heißt es zynisch, bleibt immer hängen. Es gehört deshalb zum journalistischen Anstand, klar herauszustellen, wenn jemand zu Unrecht verdächtigt wurde.

    Doch davon abgesehen, kann von einer Entlastung Mixas auf breiter Front keine Rede sein. Im Gegenteil, die Ermittlungen in Schrobenhausen zeigen, dass er noch über das bekannte Maß hinaus Kinder geschlagen hat. Damit ist er als Lügner überführt. Am Gesamtbild eines Bischofs, der an seinen eigenen Schwächen, an Eitelkeit und einem gestörten Verhältnis zur Realität und zur Wahrheit gescheitert ist, ändern die verwirrenden Nachrichten dieser Tage nichts mehr. Kommentar von Markus Günther

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