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Prozess in München: Schlafraubende Laternen: Anwohner siegen vor Gericht

Prozess in München

Schlafraubende Laternen: Anwohner siegen vor Gericht

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    Viele Straßenlaternen stehen nahe an Wohnhäusern. Leuchten sie zu hell, hält das die Anwohner wach, wie in dem Fall des Ehepaars Rypacek.
    Viele Straßenlaternen stehen nahe an Wohnhäusern. Leuchten sie zu hell, hält das die Anwohner wach, wie in dem Fall des Ehepaars Rypacek. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Die bayerische Gemeinde Feldkirchen-Westerham (Landkreis Rosenheim) muss zwei Straßenlaternen austauschen oder abdunkeln, weil sie Anwohner vom Schlafen abhalten. Das hat das Verwaltungsgericht München am Mittwoch entschieden. Es folgte damit der Einschätzung eines Gutachtens, das von einer "erheblichen Beeinträchtigung" ausgeht, und verpflichtete die Gemeinde dazu, Licht-Grenzwerte für die psychologische Belastung einzuhalten. 

    Klagendes Ehepaar: "Wir können nur noch in einer von zehn Nächten durchschlafen"

    Die Anwältin der Gemeinde kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Geklagt hatte das Ehepaar Robert und Elvira Rypacek, das aufgrund des Lichts nicht mehr ungestört schlafen könne. Die zwei Laternen vor seinem Haus wurden 2013 erneuert. Seitdem sei es im Schlafzimmer so hell, dass "wir nur noch in einer von zehn Nächten durchschlafen. Früher war das nie ein Problem", sagte Kläger

    Er und seine Frau versuchen schon seit Jahren, sich gegen die waagerecht strahlenden LED-Birnen zu wehren, wollten nach eigenen Angaben aber eigentlich gar nicht vor Gericht ziehen. Doch mit Gemeinde und Bürgermeister sei keine Einigung möglich gewesen, sagte Robert Rypacek. Auch als das Ehepaar anbot, die Kosten für einen Umbau selbst zu übernehmen, habe sich die Gemeinde quergestellt. Deren Anwältin begründete das so: Sonst käme jeden Tag jemand ins Rathaus und wolle etwas anderes. Außerdem solle ein Präzedenzfall vermieden werden. Die Gemeinde sieht sich im Recht, da sie DIN-Normen einhalte. (dpa)

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