Wegen Mordes an seiner eigenen Mutter ist ein Mann in München zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Münchner Schwurgericht folgte mit seinem Urteil am Freitag dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung, die wegen Totschlags eine zeitlich begrenzte Strafe gefordert hatte, kündigte Revision an.
Der diplomierte Chemiker und Berater von Patentanwaltskanzleien hatte nach Überzeugung des Gerichts seine Mutter im März 2014 in der gemeinsamen Wohnung mit einem Rundholz und mit den Händen von hinten gewürgt. Dann wickelte er der noch lebenden 76-Jährigen einen Stoffgürtel mehrfach um den Hals und befestigte eine Plastiktüte über den Kopf der Frau. Laut rechtsmedizinischem Gutachten dauerte der Todeskampf der Mutter mindestens 15 Minuten.
Chemiker wollte seine Spielschulden vertuschen
Der spielsüchtige Sohn hatte zur Tatzeit hohe Steuerschulden. In der Nacht vor dem Verbrechen verzockte er einen Vorschuss seines Hauptauftraggebers. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann seiner Mutter die Aufregungen einer bevorstehenden Zwangsvollstreckung ersparen und vor ihr nicht als Versager da stehen wollte. dpa/lby