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Prozess: Mann rast mit Auto ins Haus seiner Ex

Prozess

Mann rast mit Auto ins Haus seiner Ex

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    Mit 50 Stundenkilometern krachte das Auto in das Haus. Der Fahrer habe seine Ex-Freundin und deren Freund töten wollen, heißt es in der Anklage.
    Mit 50 Stundenkilometern krachte das Auto in das Haus. Der Fahrer habe seine Ex-Freundin und deren Freund töten wollen, heißt es in der Anklage. Foto: Thomas Gaulke

    Mit einem Auto war er über die Terrasse ins Wohnzimmer seiner Ex-Freundin gerast – nun muss sich ein 33-Jähriger aus Markt Indersdorf (Kreis Dachau) wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht München II verantworten. In blinder Wut über die Trennung und eine neue Liebesbeziehung der Frau habe er beschlossen, die 30-Jährige und deren neuen Lebensgefährten heimtückisch zu töten, hieß es am Dienstag beim Prozessauftakt in der Anklage. Auch das Leben der kleinen Tochter seiner Ex-Freundin habe er riskiert, sie sei jedoch nicht im Haus gewesen. Der gebürtige Cottbusser zeigte sich vor Gericht reuig. „Ja, es stimmt“, sagte er. Er sei am Tatabend mit einem Kleinbus in die Terrassentür gefahren. „Ich wollte aber nie jemandem etwas antun und jemanden umbringen.“

    Die beiden waren seit Januar 2016 ein Paar. Der Kfz-Mechaniker zog nach einiger Zeit bei ihr ein. Doch irgendwann fing es an, zu kriseln. Im Mai 2018 trennten sie sich und er zog aus. Am Tatabend am 14. Juni 2018 hatte er sich mit der Frau verabredet, weil sie ihm ein paar seiner Sachen zurückgeben wollte. Zur Übergabe am vereinbarten Treffpunkt erschien aber nicht seine Ex-Freundin, sondern ihr neuer Lebensgefährte. Das machte den Angeklagten wütend. Denn er habe gehofft, noch einmal mit ihr reden zu können, sagte er. Mit einem Kleinbus fuhr er dann laut Anklage über eine Wiese direkt auf das Wohnhaus der Frau zu. Mit etwa 50 Stundenkilometern soll er durch einen Zaun und eine Hecke gerast und über die Terrasse gebrettert sein, bevor das Fahrzeug die Hauswand durchbrach. Die Ex-Freundin und ihr neuer Freund hatten Glück: Als das Auto in das Wohnzimmer raste, waren sie im Bad. Sie im ersten Stock, er im Untergeschoss. „Dann höre ich es nur scheppern“, erinnerte sich die 30-Jährige. Als sie ins Wohnzimmer kam, ragte der Kleinbus durch die Wand. Sie sei gleich nach draußen gerannt. Dort habe der Mann sie zu Boden gedrückt und mit der Hand ihr Gesicht zusammengequetscht. Dabei habe er gerufen: „Ich habe dich immer geliebt!“. Die Frau zog sich nach eigenen Angaben eine Brustkorbprellung zu und lässt sich wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung therapieren. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage bis Mitte Mai angesetzt. (dpa)

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