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Protest: Politiker sprechen jetzt mit "Fridays for Future"

Protest

Politiker sprechen jetzt mit "Fridays for Future"

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    Seit vielen Wochen gehen Schüler auch in Bayern – unser Bild entstand in München – auf die Straße. Sie fordern von der Politik mehr Maßnahmen für einen besseren Klimaschutz.
    Seit vielen Wochen gehen Schüler auch in Bayern – unser Bild entstand in München – auf die Straße. Sie fordern von der Politik mehr Maßnahmen für einen besseren Klimaschutz. Foto: Sina Schuldt, dpa (Archiv)

    Wenn junge Menschen im Freistaat für mehr Klimaschutz kämpfen, dann hören Politiker nicht mehr nur zu – sie kommen sogar zu einem runden Tisch. Die Gruppe „Fridays for Future Bayern“ hatte zu einem Gespräch geladen und alle im Landtag vertretenen Fraktionen schickten einen Vertreter. Das Ziel der Jugendlichen: In einem Gremium möchten sie in Zukunft auch politisch beeinflussen, was der Freistaat im Kampf gegen den Klimawandel unternimmt.

    Wenige Stunden nachdem wieder tausende Schüler in bayerischen Städten für mehr Umweltschutz gestreikt hatten, haben die Fridays-for-Future-Delegierten am Freitagnachmittag dieses Ziel erreicht. In einem Konferenzraum, nur 350 Meter weit entfernt von der Staatskanzlei, stimmten die Vertreter der Fraktionen der Einrichtung eines solchen Gremiums zu.

    Schüler von "Fridays for Future" fühlen sich ernstgenommen

    Mit dem runden Tisch wollten die Schüler und Studenten nicht nur mehr Mitspracherechte in Sachen Klimapolitik. Fridays for Future wollte nach eigenen Angaben die Parteien dazu bringen, in Sachen Umweltschutz an einem Strang zu ziehen. „Wir fordern eine überfraktionelle Zusammenarbeit“, betonte Ramona Wüst von der Fridays-for-Future-Ortsgruppe München auch noch einmal im Anschluss an das Gespräch.

    Mit der Arbeitsgruppe wolle man eine „neue Form des Dialogs schaffen.“ Wie genau das aussehen soll, ist allerdings noch unklar. Am 9. Mai möchten sich die Teilnehmer in ähnlicher Konstellation noch einmal treffen – diesmal im Landtag. An dem Termin soll auch besprochen werden, aus welchen Mitgliedern die Arbeitsgruppe bestehen soll.

    Marco Eichberger aus Kempten hat den Bezirk Schwaben als Delegierter in dem Gespräch vertreten. Er habe sich von den Politikern „auf jeden Fall ernstgenommen gefühlt“, berichtete er. Es habe keine Grundsatzdiskussionen darüber gegeben, ob es den Klimawandel nun gebe, oder nicht. „Wir haben uns schnell auf das Gremium geeinigt. Alle Parteien haben echt gut mitgemacht“, sagte der Student.

    Wie aber möchte Fridays for Future sicherstellen, dass am Ende nicht nur eine kleine Auswahl an Vertretern bestimmt, welche Ideen und Forderung die Bewegung in das Gremium einbringt? „Fridays for Future ist basisdemokratisch“, betonte Marco Eichberger. Die Schüler könnten ihre Vorschläge und Ideen über ihre Ortsgruppen an die Delegierten weitergeben und sich so an der Arbeitsgruppe beteiligen.

    "Fridays for Future": "Wir streiken, bis ihr handelt"

    Benno Zierer, der für die Freien Wähler an dem runden Tisch teilgenommen hatte, betonte im Anschluss: „Wir brauchen möglichst schnell Ergebnisse, die aus dem Gremium kommen.“ Martin Huber (CSU) zufolge soll die Arbeitsgruppe auch an einem neuen bayerischen Klimagesetz mitarbeiten. Fridays for Future Bayern hatte vor dem Gespräch gefordert, dass ein solches Gesetz bis spätestens Ende des Jahres verabschiedet wird.

    Martin Stümpfig, Sprecher für Klimaschutz der Grünen-Fraktion im Landtag, zeigte sich skeptisch, inwiefern die Staatsregierung die Vorschläge der jungen Leute tatsächlich einbindet. „Sobald es konkret wird, kneift die Landesregierung“, sagte er. Er hoffe, dass Fridays for Future deshalb weiter Druck auf die Politik ausübe.

    Genau das haben die Schüler und Studenten vor. Auch wenn sie in Zukunft regelmäßig mit Politikern an einen Tisch sitzen, sollen die Schulstreiks für das Klima weitergehen. „Wir sind eine ernst zu nehmende Bewegung,“ sagte Sarah Schöps von der Ortsgruppe Landshut. „Wir streiken, bis ihr handelt.“

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