Die Idee ist glänzend. Grenzübergreifend sollen möglichst viele Regionalbahnen zwischen Baden-Württemberg und Bayern so vernetzt und unter Strom gesetzt werden, dass sich der Verbund wie ein S-Bahn-Netz bewirtschaften lässt.
Ein grünes Verkehrsministerium das ein typisch grünes Projekt aufschiebt? Ein Treppenwitz
Dazu müssen freilich noch etliche Hausaufgaben erledigt werden. Vor allem das württembergische Verkehrsministerium muss nachweisen, dass es wirklich Interesse an so einem Projekt hat. Es wäre allerdings geradezu ein Treppenwitz, wenn ein grünes Verkehrsministerium ein im Grunde typisch grünes Projekt auf die lange Bank schöbe, nur weil man selbst nicht der Urheber des Gedankens ist.
Das hieße dann aber auch, möglichst umgehend die unterschiedlichen Strecken für einen S-Bahn-Verkehr zu ertüchtigen, Halbstundentakt einzuführen, einheitliche Preise, eine einheitliche Vermarktung des Betriebs.
Gerade im Hinblick darauf, möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene zu holen, müssten in diesem Zusammenhang wirklich alle Kräfte gebündelt werden, um auch schnell ein Gesamtergebnis präsentieren zu können.
Das Projekt Regio-S-Bahn braucht viel mehr Tempo
Denn erfahrungsgemäß werden Schienenangebote von einer breiten Mehrheit nur akzeptiert, wenn man ohne große Hürden und verlässlich von Punkt A nach Punkt B transportiert wird. Nach dem heutigen Stand muss das Projekt mit viel mehr Tempo gerade auf Stuttgarter Seite mitangeschoben werden. Denn ansonsten wird sich die Fertigstellung schier endlos bis ins nächste Jahrzehnt verschieben.
Lesen Sie dazu den Artikel: S-Bahn zwischen Bayern und Baden-Württemberg kommt nicht in Fahrt
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.