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Porträt: Der neue Generalsekretär der CSU heißt Andreas Scheuer

Porträt

Der neue Generalsekretär der CSU heißt Andreas Scheuer

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    Andreas Scheuer (CSU), der neue CSU-Generalsekretär Foto: Andreas Gebert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
    Andreas Scheuer (CSU), der neue CSU-Generalsekretär Foto: Andreas Gebert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: Andreas Gebert

    Es ist ein Amt mit eingebauter Karrieregarantie, das Andreas Scheuer da übernommen hat. Die Liste der CSU-Generalsekretäre, die sich über kurz oder lang auf einem noch wichtigeren Posten wiederfanden, reicht über Franz Josef Strauß, Friedrich Zimmermann und Edmund Stoiber bis zu Karl-Theodor zu Guttenberg, Markus Söder und Alexander Dobrindt. Für den jungen Niederbayern allerdings liegt die Latte besonders hoch: Sein Vorgänger, der zum Verkehrsminister aufgestiegene Dobrindt, hat in diesem Jahr nicht nur zwei erfolgreiche Wahlkämpfe organisiert, sondern den Christsozialen auch ein neues, moderneres Image verpasst. Von Scheuer, sagt Parteichef Horst Seehofer, erwarte er deshalb nicht weniger als „den direkten Anschluss an das Niveau von Dobrindt“.

    Von Seehofer als "Lausbube" verspottet

    Als Parteigeneral hatte den gelernten Politologen in Berlin und München zunächst niemand auf der Rechnung – schließlich war es Seehofer höchstselbst, der den jungen Bundestagsabgeordneten aus Passau nach einer Auseinandersetzung um den Ausbau der Donau als Lausbuben verspottet hatte, der erst einmal ein politisches Praktikum absolvieren solle, ehe er sich mit einem Profi wie ihm anlege. Heute sagt Scheuer, er habe dies „als Ermutigung“ verstanden. Und überhaupt: „Kritik gehört zum Job dazu.“

    Wichtige Voraussetzungen für das Amt bringt Scheuer mit

    Zwei wichtige Voraussetzungen für das Amt des Generalsekretärs bringt der 39-Jährige in jedem Fall mit: Er kann austeilen – und er ist, wenn es sein muss, in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich. Scheuers Vorgänger in Passau, der ehemalige Staatssekretär Klaus Rose, weiß davon ein Lied zu singen: Vor der Wahl 2005 dachte der, er sitze als Direktkandidat in seinem Wahlkreis sicher im Sattel – am Ende aber setzte sich sein Rivale Scheuer durch, der hinter Roses Rücken eine Mehrheit für einen Generationswechsel organisiert hatte.

    Bewährungsproben für den Neuen stehen bereits vor der Tür

    Viel Zeit, sich einzuarbeiten, bleibt ihm nicht mehr. Mit der Kommunalwahl im März und der Europawahl im Mai hat der neue Generalsekretär kurz hintereinander gleich zwei Bewährungsproben zu bestehen. Sein Mentor Edmund Stoiber, für den er Ende der neunziger Jahre gearbeitet hat, warnt die CSU zwar vor einem Anti-Europa-Wahlkampf. Andreas Scheuer aber schlägt längst seinen eigenen Sound an. Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, rechnet er vor, hätten 46 Prozent der Rumänen und Bulgaren, die in den vergangenen Jahren in die Bundesrepublik gekommen seien, keine abgeschlossene Berufsausbildung. In einem Interview mit der Welt stellt Scheuer deshalb die Gegenfrage: „Warum soll ich mir Probleme ins Land holen, deren Wurzel ganz woanders liegt.“

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