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Pollenzeit: Alles, bloß kein Bett im Kornfeld

Pollenzeit

Alles, bloß kein Bett im Kornfeld

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    Immuntherapie bei Pollenallergie beugt Asthma vor
    Immuntherapie bei Pollenallergie beugt Asthma vor Foto: DPA

    Von Eva-Marie Dusik und Nadine Pflaum Augsburg - Die Augen tränen und jucken. Die Nase läuft, die Betroffenen würden sich am liebsten im Haus verschanzen. Der Grund dafür: der leidige Heuschnupfen. So kann der blühende Frühling zum Albtraum werden. "Die Pollenkonzentration steigt im Frühjahr explosionsartig an", erklärt Dr. Jakob Berger, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands im Bezirk Schwaben. Er hat seine Praxis im Meitinger Ortsteil Herbertshofen. Aber oft lassen sich Beschwerden schon mit einfachen Mitteln mildern. Der Hausarzt erklärt, wie:

    Test Ein Test gibt Aufschluss über etwaige Allergien. Anhand von Haut- oder Bluttests bestimmt der Hausarzt oder Allergologe, was die Beschwerden verursacht.

    Vorsorge Immer auf die Pollenflugvorhersage für die Region achten. Wenn viele Pollen fliegen, auf die man allergisch ist, möglichst kurz im Freien aufhalten.

    Richtig lüften Am besten dann lüften, wenn nur wenig Pollen in der Luft sind: In der Stadt ist das morgens der Fall, weil der Verkehr abends die Luft aufwirbelt und die Pollen verteilt. Auf dem Land sollte eher abends gelüftet werden. Denn dort verstreut der Wind in den Morgenstunden die meisten Pollen.

    Gitter gegen Pollen Ein Schutzgitter vor dem Fenster hilft, das Schlafzimmer pollenfrei zu halten. So bleiben bis zu 85 Prozent der kleinen Allergieauslöser draußen.

    Kleidung Tagsüber getragene Kleidung nicht ins Schlafzimmer bringen. Sie ist voller Pollen. Am besten über Nacht auslüften. Frisch gewaschene Wäsche in der Pollensaison nicht im Freien trocknen.

    Haare waschen Vor dem Zubettgehen die Haare waschen. Auch in ihnen haben sich den ganzen Tag über Pollen angesammelt und stören dann den Schlaf.

    Keine Pflanzen Draußen gibt es Pollen genug. Deshalb das Schlafzimmer oder die ganze Wohnung frei von blühenden Pflanzen halten.

    Auto fahren Während einer Fahrt in der Pollenzeit die Fenster nach Möglichkeit geschlossen halten. Und auch die Lüftung ausschalten, denn sie saugt Pollen an und verteilt sie im Inneren des Wagens. Abhilfe kann hier ein Pollenfilter schaffen.

    Urlaub In der Pollen-Hauptflugzeit einen Urlaub einplanen. Am besten dort, wo sich die Nase erholen kann. Optimal wären pollenfreie Orte wie das Meer oder die Berge.

    Im Haus Der Staubsauger sollte mit einem speziellen Feinstaubfilter ausgerüstet sein. Außerdem den Staubbeutel regelmäßig (alle zwei Wochen) wechseln. Auch auf Staubfängern wie Gardinen, Trockengestecken oder Stofftieren kann sich Blütenstaub sammeln.

    Sport Bei anstrengenden Tätigkeiten atmet man kräftiger ein. Somit gelangen mehr Pollen in die Luftwege. Deshalb Sport in der Natur eher vermeiden oder nach drinnen verlegen. Wer dennoch nicht auf Sport im Freien verzichten will, lieber im pollenarmen Nadelwald Joggen gehen.

    Nasenspülung Auf den Schleimhäuten in der Nase sammeln sich Pollen. Für erleichtertes Aufatmen sorgt eine reinigende Nasenspülung mit Wasser oder Kochsalzlösung.

    Vorbeugen Kinder, die gestillt wurden, haben seltener Allergien.

    Zink Das Spurenelement spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Ob es bei Allergien helfen kann, ist allerdings umstritten.

    Homöopathie Inzwischen gibt es homöopathische Fertigpräparate gegen Allergien. Die Therapie sollte jedoch individuell auf den Patienten zugeschnitten sein.

    Expertenrat Informationen gibt es auch beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (www.daab.de) oder beim Bundeslandwirtschaftsministerium (www.aktionsplan-allergien.de).

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