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Polizist behält Drogengeld

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Polizist behält Drogengeld

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    Die Justitia. Symboldbild.
    Die Justitia. Symboldbild.

    Von Peter Richter, Augsburg Völlig unspektakulär zog das Amtsgericht

    Wegen Unterschlagung von 40.000 Euro, die aus beschlagnahmten Drogengeldern stammten, wurde ein Kriminalkommissar zu 18 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

    Der ranghohe Kriminalbeamte musste sich von Amtsrichterin Gabi Holzer anhören "ein hohes Maß an krimineller Energie" an den Tag gelegt zu haben. So hatte der Beamte der Polizeidirektion Dillingen eine Empfangsbescheinigung gefälscht, um so zu belegen, dass er das Geld scheinbar ordnungsgemäß bei der Staatsanwaltschaft in Augsburg abgeliefert hat.

    Dadurch war zeitweise eine junge Rechtspflegerin in Verdacht geraten, das Geld unterschlagen zu haben. Seine Kollegin habe "eine ganz schlimme Zeit durchgemacht und nächtelang nicht geschlafen", wusste Staatsanwalt Lars Baumann zu berichten. Erst akribische Nachforschungen einer Kollegin ließen den Schwindel auffliegen.

    Angeklagter bedauert den "Imageverlust" für die Polizei

    Der Angeklagte, verheiratet und Vater von drei schulpflichtigen Kindern, schwieg sich über sein Motiv aus. Durch seinen Verteidiger Stefan Pfalzgraf räumte er lediglich die Vorwürfe "in vollem Umfang" ein. Die unterschlagene Summe hatte er bereits vor dem Prozess der Justizkasse zurückgezahlt. "Im Nachhinein ist das Ganze für mich heute nicht mehr nachvollziehbar", sagte der 47-Jährige, der fünf Tage in U-Haft saß. Ausdrücklich bedauerte er den "Imageverlust", den die Polizei durch ihn erlitten habe.

    Nur zwei Tatsachen haben den Angeklagten laut Gericht vor dem Gefängnis bewahrt: sein Geständnis und dass kein Schaden entstanden ist. Auch braucht er keine 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, wie dies der Staatsanwalt gefordert hatte.

    Weil die Freiheitsstrafe über einem Jahr liegt, scheidet der 47-Jährige aber automatisch aus dem Beamtenverhältnis aus. In Kürze wird ihm auch noch die Kripo in Augsburg einige unangenehme Fragen stellen. So wurde jetzt publik, dass der 47-Jährige 2005 im Zuge der Ermittlungen gegen einen großen Drogenhändlerring eine Strafanzeige angeblich unbearbeitet liegenließ. Sie richtet sich namentlich gegen einen Kollegen der Dillinger

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