Ein Polizist soll im Dienst ausgerastet sein, sie zweimal ins Gesicht geschlagen haben. Vor gut einer Woche schilderte die 23-jährige Teresa Z. vor einem Millionenpublikum bei Stern TV den Vorfall im Januar aus ihrer Sicht. Weil sie sich heftig gegen die Beamten gewehrt habe, sei sie gefesselt auf eine Pritsche gelegt worden. Aus Verzweiflung habe sie einem Polizisten ins Gesicht gespuckt, erzählte die junge Frau im Fernsehen. Dann kam der Faustschlag.
Erst die Wohnungsdurchsuchung, dann die Haarprobe
Teresa Z. wurde angeblich Opfer willkürlicher polizeilicher Gewalt. Weil die Beamten ihr Drogenkonsum unterstellten, wurde ihre Wohnung danach nach Rauschmitteln durchsucht. Außerdem musste sie eine Haarprobe abgeben. Jetzt ist das Gutachten fertig.
"Dem entnehme ich, dass meine Mandantin - wie von der Polizei behauptet - nicht drogenabhängig ist, sondern - wie sie selbst bei Stern TV eingeräumt hat - gelegentlich Marihuana konsumiert hat", sagt Anwalt Franz Erlmeier. Kokain konnte in den Haaren der jungen Frau nur in geringen Mengen nachgewiesen werden. Laut Erlmeier sei zudem nicht auszuschließen, dass das Kokain durch einen Hautkontakt in die Haare gelangt sei. Weiter sind laut Gutachten - ebenfalls in geringer Menge - Amphetamine entdeckt worden.
Dem Anwalt zufolge lässt das Gutachten keinen Schluss zu, ob die junge Frau am 20. Januar, dem Tag des Vorfalls, Drogen konsumiert hat. "Schon gar nicht, ob sie zu diesem Zeitpunkt im „Drogenrausch“ war", sagt Erlmeier, der das Ergebnis des Gutachtens so erwartet hat. "Es deckt sich letztlich mit den Aussagen meiner Mandantin zu ihrem Konsumverhalten." Vor Gericht, so der Anwalt, wird das Gutachten wohl keine Rolle spielen.