Die Augsburger Polizei bestätigte damit gestern offiziell exklusive Berichte unserer Zeitung. Bislang wird laut Staatsanwaltschaft gegen 18 Beschuldigte ermittelt.
Schwerpunkt der Aktion war Schwaben mit Durchsuchungen in Neu-Ulm, bei Neuburg, Donauwörth und Meitingen (Kreis Augsburg). Maschinengewehre, tausende Schuss Munition und scharfe Handgranaten wurden sichergestellt. Die Waffennarren haben in großem Stil in Tschechien und der Slowakei Schlachten der "Leibstandarte Adolf Hitler" aus dem Zweiten Weltkrieg nachgespielt. Eine direkte Verbindung zur Neonazi-Szene oder zu politisch aktiven Rechtsextremisten sieht die Polizei bisher nicht. Ideologisch sei die Truppe aber "dem rechten Rand zuzuordnen", so Augsburgs Kripo-Chef Bayerl. Manche der Männer seien einschlägig vorbestraft.
Die Gruppe um einen 38-jährigen Anführer aus dem nördlichen Landkreis Augsburg wollte laut Polizei eine Nachfolgeorganisation des "Europäischen Darstellungsvereins für Lebendige Geschichte" in Süddeutschland gründen. Dieser hat seinen Ursprung in Nordrhein-Westfalen. Er gilt als Tarnorganisation für Neonazis und wurde zum Großteil zerschlagen.