Eine Mutter hat heute am frühen Morgen ihre beiden Töchter im oberbayerischen Krailling tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt jetzt in einem Gewaltverbrechen, wie eine Sprecherin des Augsburger Allgemeinen online sagte. Die Mutter habe ihre acht und elf Jahre alten Mädchen in ihrem Anwesen entdeckt, als sie gegen 4.45 Uhr nach Hause gekommen war.
Konkrete Angaben zu Todesursache oder einem möglichen Verdächtigen konnte die Polizei bislang nicht machen. Die Mordkommission sei vor Ort und gehe von einem Gewaltverbrechen aus, teilte die Sprecherin mit.
Auf bild.de war zu lesen, dass der Vater der Mädchen als dringend tatverdächtig gelte. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft widersprach gegenüber derAugsburger Allgemeinen Online dieser Darstellung. Noch gebe es keinen konkreten Verdacht, es werde noch gegen niemanden ermittelt, sagte die Sprecherin. Ob tatsächlich ein Gewaltverbrechen vorliege, könne die Staatsanwaltschaft auch erst sagen, wenn die Obduktion der beiden Leichen abgeschlossen ist. Das Ergebnis werde für den frühen Nachmittag erwartete.
Die toten Mädchen waren am Vormittag auf Bahren in Stoffhüllen gewickelt aus dem Haus getragen und in einem Leichenwagen zum Institut für Rechtsmedizin nach München gefahren worden.
Die Mutter der beiden Kinder lebte getrennt vom Vater. Ob das Paar noch verheiratet oder bereits geschieden ist, war zunächst unklar. "Zu den persönlichen Lebensumständen der Mutter äußern wir uns nicht", erläuterte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Wir haben zur Stunde keinen konkreten Tatverdacht."
Der Tatort in der Gemeinde südlich von München wurde im Umkreis von etwa 25 Metern abgesperrt. Die Wohnung der Mutter und der beiden Mädchen befindet sich im Obergeschoss eines älteren kleinen Mehrfamilienhauses. Das Gebäude liegt in einem ruhigen Wohngebiet von Krailling. Im Erdgeschoss ist eine Änderungsschneiderei untergebracht. Die Spurensicherung der Mordkommission war am Vormittag noch in dem Wohnhaus im Einsatz, Beamte der Kriminalpolizei führten erste Vernehmungen durch. Vorübergehend war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. AZ/dapd/dpa