Plötzlich verschwand Maria Baumer aus Regensburg - am 25. Mai 2012. Ihre Familie und ihr Verlobter machten sich große Sorgen. Über ein Jahr später, im September 2013, stießen Pilzesammler auf eine skelettierte Leiche im Kreuther Forst südlich von Regensburg. Es war die Leiche von Maria Baumer.
Fall Maria Baumer immer noch ungelöst
Nach fast zwei Jahren ist der Tod der jungen Frau immer noch ungeklärt. Der Verlobte von Maria Baumer musste Ende letzten Jahres aus der Haft entlassen werden, gilt aber immer noch als verdächtig, wie Polizeihauptkommissar Michael Rebele gegenüberAZ-Online sagt. Aber den Ermittlern fehlen offenbar wichtige Fakten zu dem mysteriösen Tod der 26-Jährigen. Fakten, die etwa die Schuld des Verdächtigen beweisen könnten. Oder Fakten, die die Ermittler auf eine neue Spur bringen könnten.
Die Kripo hat nun drei Bilder veröffentlicht. Sie zeigen das Auto Maria Baumers, ein blauer Ford Focus mit Schwandorfer Kennzeichen. Auf dem anderen Bild ist das Automodell zu sehen, das damals ihr Verlobter fuhr - ein Toyota Yaris. Außerdem wird noch ein Spaten gezeigt.
Die Kripo wendet sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:
- Wer hat am 25./26. Mai 2012 (Pfingstwochenende) in der Dechbettener Straße in Regensburg, unweit der Brauerei Bischofshof, verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit einem blauen Ford Focus mit Schwandorfer Kennzeichen bzw. einem grauen Toyota Yaris mit Regensburger Kennzeichen gemacht?
- Wer hat Personen beobachtet, die sich an den Fahrzeugen aufhielten und insbesondere Gegenstände ein- oder ausgeladen haben? - Außerdem bittet die Polizei, Personen, die im Zeitraum vom Juni 2011 bis Juni 2013 bei der Firma Bauhaus Regensburg einen Spaten gekauft und bar bezahlt haben, sich bei der KPI Regensburg zu melden. Es handele sich um einen Spaten der Marke Gardol, Typ Federspaten, Preis 17,95 bzw. 18,95 Euro.
Ermittler: "Wir müssen und wollen alles versuchen"
Die Chance, dass sich Menschen solange an Details zurückerinnern, ist gering. Das weiß auch Ermittler Michael Rebele. "Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wir müssen und wollen alles versuchen", sagt er fast inbrünstig.
Maria Baumer und ihr Verlobter hatten in der Dechbettener Straße in Regensburg zusammen gewohnt. Mit der Veröffentlichung der Fotos von den Autos der beiden erhofft sich die Kripo neue Ansatzpunkte. "Das ist kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit. Da nimmt man jeden Strohhalm." So könnte auch dieser bestimmte Spaten eine Rolle spielen. Denn Maria Baumers Leichnam war zum Teil vergraben worden. "Man recherchierte, dass so ein Spaten möglicherweise verwendet wurde."
Das Schicksal der Maria Baumer - ein komplizierter Fall
Natürlich seien immer wieder Hinweise zum Fall der getöteten Maria Baumer eingegangen, so Michael Rebele. Auch nachdem die Leiche der 26-Jährigen gefunden worden war. Aber bislang hatten diese keinen durchschlagenden Erfolg gebracht. "So einen komplizierten Fall habe ich noch nie erlebt", gesteht der Polizeihauptkommissar. "Wir haben weder den Todeszeitpunkt, noch die Todesart, noch den unmittelbaren Ort des Geschehens. Das ist sehr außergewöhnlich."
Maria Baumers Leiche war bereits in solch einem Zustand, dass die Todesursache in der Gerichtsmedizin nicht mehr festgestellt werden konnte. Auch fehlen noch immer die Wertgegenstände (Geldbeutel, Schlüsselbund, Kette mit markantem Kreuzanhänger) von Maria Baumer sowie die Bekleidung, die die 26-Jährige am Tag ihres Verschwindens getragen hatte.
Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt
Für Hinweise, die zur Klärung der Straftat betragen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Sachdienliche Hinweise, insbesondere zu den oben gestellten Fragen, nimmt die Kripo Regensburg unter der Rufnummer: 0941/506-2888 oder jeder andere Polizeidienststelle entgegen.
Die Ermittlergruppe umfasst inzwischen acht Polizisten. Angefangen hatte man damals, so Michael Rebele, mit zwei bis drei Ermittlern. Aber da sei man auch noch von einem Vermisstenfall ausgegangen.