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Polizei: Trägt die Polizei bald auch in Bayern Blau?

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Trägt die Polizei bald auch in Bayern Blau?

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    Die beiden Polizistinnen tragen bereits die neuen blauen Uniformen, ihr männlicher Kollege hingegen noch das alte Modell.
    Die beiden Polizistinnen tragen bereits die neuen blauen Uniformen, ihr männlicher Kollege hingegen noch das alte Modell. Foto: Ulrich Wagner

    Noch ist Sandra Kruse ein Sonderfall in Bayern. Wenn die 37-jährige Polizistin derzeit in Augsburg im Einsatz ist, fällt sie auf. Denn Kruse trägt dabei nicht die übliche Uniform mit beigefarbener Hose und moosgrünem Oberteil, sondern ein blaues, österreichisches Modell. Außerhalb Bayerns wäre sie damit kein Sonderfall: Alle anderen Bundesländer haben im vergangenen Jahrzehnt auf Blau umgestellt, auch in den meisten europäischen Ländern trägt die Polizei Blau. Nur im Freistaat setzt man noch auf die grün-beige Kombination, wenn auch womöglich nicht mehr lange.

    Ende 2016 sollen alle Polizisten eine neue Uniform bekommen

    Seit dem 1. August testen 500 Polizisten wie Kruse in ganz Bayern blaue Kollektionen der österreichischen oder der baden-württembergischen Polizei, das Innenministerium spricht von einem „Trageversuch“. Dieser dauert noch bis Ende März 2015, dann sollen die Erfahrungen der Beamten ausgewertet werden. Ende 2016, so ist der Plan, sollen alle rund 27500 uniformtragenden Polizisten mit neuer Dienstkleidung ausgestattet werden.

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    Bayerns Polizei testet von August 2014 bis März 2015 verschiedene Uniformen. Hier sehen Sie die Modelle.

    Wie diese aussehen wird, steht freilich noch nicht fest. „Wir sind ganz offen und können uns das neue Modell am Ende zusammenstellen, wie wir wollen“, erklärt Michael Siefener, Sprecher im Innenministerium. Ob es das österreichische, das baden-württembergische Modell oder eine Mischung aus beidem werde, müssten die Erfahrungswerte der Testbeamten ergeben – die aktuell übrigens Dienstmützen aus Sachsen-Anhalt aufhaben. In einer Umfrage im Vorfeld hatten sie unter Beamten am besten abgeschnitten.

    Die Polizisten dürfen abstimmen, ob sie die blauen Modelle wollen

    Gut möglich also, dass für Bayern am Ende eine Uniform herauskommt, die Merkmale anderer Modelle vereint und doch ganz eigen ist. Noch ist nicht einmal sicher, dass sie tatsächlich blau wird. „Darüber lassen wir zum Schluss die Beamten abstimmen“, sagt Siefener. Nach einer Umfrage der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vom Dezember vergangenen Jahres sprachen sich 56,9 Prozent der Befragten für die Beibehaltung der jetzigen Uniformfarbe Grün aus – und 43,1 Prozent für einen Wechsel zu Blau.

    Siefener möchte zugleich nicht verhehlen, dass die Erfahrungen mit den blauen Modellen in der Testphase bislang sehr positiv sind. „Die Beamten sind unisono begeistert von der Funktionalität und der Qualität.“ Auch Polizistin Sandra Kruse schwärmt. Die neue Dienstkleidung sehe nicht nur besser aus als die alte, sie sei auch bequemer geschnitten. Kommissarin Sandra Wolgschaft, neben Kruse die zweite Testpolizistin im Außendienst der Dienststelle Augsburg-Mitte, hat dafür eine Erklärung: Die alten Uniformen wurden in den 1970er-Jahren entwickelt, als es noch keine Frauen im Polizeidienst gab. Die später nachgeschobenen Frauen-Modelle seien vom Schnitt her nicht optimal gewesen. „Die Hosen sitzen so hoch, dass es schwierig ist, eine Pistole zu tragen“, sagt Wolgschaft. „Viele Frauen greifen deshalb lieber zur Herren-Hose.“ Die Test-Uniformen für Frauen seien von vornherein femininer geschnitten, außerdem atmungsaktiv und wasserabweisend. Alles gut also?

    Der erste Eindruck ist positiv

    Zumindest haben Kruse und Wolgschaft bislang nicht erlebt, dass Bürger auf der Straße sie nicht als Polizistinnen erkennen. Diese naheliegende Befürchtung hatten Befürworter der beige-grünen Modelle geäußert – schließlich tragen auch Sicherheitsdienste gerne Blau, Schaffner oder Kontrolleure der Deutschen Bahn ebenso. Werner Bayer, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Augsburg Mitte, dämpft die Euphorie dennoch etwas. „Der Ersteindruck ist rundweg positiv“, sagt er. „Aber wir hatten bislang auch noch keine Einsätze im schlimmsten Winterwetter oder in absoluter Hektik. Die Bewährungsproben stehen noch aus.“

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