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Politischer Aschermittwoch: Heftige Redeschlachten erwartet - und Edmund Stoiber

Politischer Aschermittwoch

Heftige Redeschlachten erwartet - und Edmund Stoiber

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    Edmund Stiober.
    Edmund Stiober.

    Beim politischen Aschermittwoch liefern sich die Spitzen aller Parteien heute (Mittwoch) wieder heftige Redeschlachten. Schwerpunkt des traditionellen Politspektakels, zu dem tausende Parteianhänger erwartet werden, ist wie jedes Jahr Bayern.

    Seehofer will sich zurückhalten

    Bei der CSU in Passau spricht Ministerpräsident Horst Seehofer. Weil er nach dem Rücktritt von Christian Wulff kommissarisch die Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten übernommen hat, will der Parteivorsitzende sich verbal aber zurückhalten. Im SPD-Bierzelt in Vilshofen geht Parteichef Sigmar Gabriel in die Bütt.

    Bei der FDP in Dingolfing und bei den Grünen in Landshut haben sich mit Philipp Rösler und Claudia Roth ebenfalls die jeweiligen Bundesvorsitzenden angesagt. Die Linke bietet Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi im bayerischen Tiefenbach auf.

    Merkel in Mecklenburg-Vorpommern

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt am Nachmittag in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern auf. Auch im Saarland, wo die Parteien rund einen Monat vor der Landtagswahl die heiße Phase des Wahlkampfs einläuten, wird Bundesprominenz erwartet.

    Die zehn besten Sprüche am Politischen Aschermittwoch

    Platz 10: Seine Äußerung wurde schnell in ganz Deutschland bekannt: Horst Seehofer (CSU) beim Politischen Aschermittwoch zu den selbstbewussten Äußerungen von FDP-Chef Guido Westerwelle im Spiegel über seinen künftigen Umgang mit der CSU: "Das ist kein Tsunami, das ist nur eine Westerwelle."

    Platz 9: Kurt Beck (SPD) zog 2008 einen harten Vergleich: "Eher wird ein Hund einen Wurstvorrat anlegen, als der Ede Stoiber die Bürokratie bekämpfen."

    Platz 8: Natürlich war auch die Affäre um Karl Theodor zu Guttenberg ein Anlass, den viele Politiker zum Spotten nutzten. So sagte Klaus Ernst (Linke) der über die "Zitierfehlern" von Guttenberg: "Dann kann man künftig Ladendiebstahl auch als Einkaufsfehler bezeichnen."

    Platz 7: Und auch die weitreichenden Folgen nach dem Rücktritt von KT wurden von Theresa Schopper (Grüne) veräppelt: "Es greift die Gewissheit um sich: Es bleibt nur noch der Horst."

    Platz 6: CSU-Chef Horst Seehofer lästerte 2011 dagegen über den Koalitionspartner FDP: "Das Problem der Liberalen: Dass sie sich bereits benachteiligt fühlen, wenn sie nicht bevorzugt werden."

    Platz 5: Schwarz und Grün verträgt sich nicht. Meistens zumindest. 2005 haute die damalige Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) deshalb wie folgt auf die Schwarzen: "Mit CDU und CSU verhält es sich wie mit Windbeutel. Wenn man die Ofentür zu früh aufmacht, dann geht die warme Luft raus und die Dinger sind platt wie ein Keks."

    Platz 4: Der konservative Günther Beckstein (CSU) war kein Freund der Linken: "Wer mit den Linken ins Bett geht, bekommt keinen demokratischen Nachwuchs."

    Platz 3: Markus Söder (CSU)  ist nicht gerade für sein gelassenes Auftreten bekannt. Auch Kurt Beck (SPD) machte sich deshalb über den hitzigen CSU-Mann lustig: "Er kommt mir immer so vor, wie so ein Kampfpudel. Ein bisschen strubbelig, ein bisschen zu groß geraten und vor allem ist das Gekläffe zu laut."

    Platz 2: Edmund Stoiber (CSU) äußerte sich 2006 nicht gerade eindeutig zur Gesundheitsreform. Dirk Niebel (FDP) verband 2007 dann die Sprunghaftigkeit von Stoiber mit einem Klassiker: "Und das ewige Nein-Ja des bayerischen Ministerpräsidenten in dieser Frage erinnerte mich fast schon an seine Wegbeschreibung von München zum Flughafen."

    Platz 1: Ohne Kommentar: Linken-Chef Klaus Ernst fand die Forderung von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nach höheren Löhnen wohl etwas lächerlich: "Wenn Brüderle von Lohnerhöhungen spricht, wenn sich die FDP um die Tarifverträge Gedanken macht, dann ist das genauso, wie wenn sich der Papst um die Qualität von Kondomen kümmern würde."

    Themen zum Draufhauen auf den politischen Gegner gibt es reichlich. Die Euro-Krise dürfte bei den bierseligen Politveranstaltungen ebenso eine Rolle spielen wie die Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff und der Koalitionskrach bei der Kür seines Nachfolgekandidaten Joachim Gauck.

    CSU und SPD rechnen mit Rekordandrang

    CSU und SPD rechnen bei ihren Veranstaltungen in Bayern mit einem Rekordandrang. Nach Angaben der CSU ist die Dreiländerhalle in Passau schon seit vergangener Woche überbucht - dort gibt es laut Eigentümer 3600 Sitzplätze oder 7000 Stehplätze. Die Sozialdemokraten, die es zuletzt nicht einmal mehr geschafft hatten, die 600 Plätze in ihrem Stammlokal in der Vilshofener Altstadt zu füllen, haben ein riesiges Bierzelt aufbauen lassen. Es hat 3500 Plätze. (dpa, AZ)

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