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Politischer Aschermittwoch: Grüne lästern über schwarz-gelbe "Chaos-Truppe"

Politischer Aschermittwoch

Grüne lästern über schwarz-gelbe "Chaos-Truppe"

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    Die Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth redet am Mittwoch bei der Veranstaltung der Grünen in Landshut.
    Die Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth redet am Mittwoch bei der Veranstaltung der Grünen in Landshut. Foto: dpa

    Mit viel Spott über Schwarz-Gelb im Freistaat und im Bund haben die Grünen am Politischen Aschermittwoch Stimmung für einen Politikwechsel gemacht. "Bayern braucht den Neuanfang", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth bei der Parteiveranstaltung in Landshut. "Der Wechsel ist möglich - wir waren noch nie so nah dran." Auf Bundesebene sei er mindestens genauso dringend nötig. Claudia Roth nannte Schwarz-Gelb eine "Chaos-Truppe".

    Roth: Ein würdeloses Kammerspiel"

    In einem vollbesetzten Saal kritisierte Roth die Bundesregierung scharf für ihren Umgang mit der Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff. "Es war wirklich ein würdeloses Klammerspiel, das wir in den letzten Wochen erlebt haben", sagte sie. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe zu lange ihre schützende Hand über Wulff gehalten.

    Joachim Gauck könne dem Bundespräsidentenamt nun Würde zurückgeben. "Wir wollen doch die Unabhängigen, an denen man sich reiben kann, und nicht irgendwelche Partei-Pappfiguren vorne dran."

    Bause: "Eingeknickt sind sie, von Einsicht keine Spur"

    Grünen-Landtagsfraktionschefin Margarete Bause spottete über den plötzlichen Zuspruch der CSU für Gauck. "Eingeknickt sind sie, von Einsicht keine Spur", sagte sie. Es sei ein Einknicken vor der "Zwei-Prozent-Partei FDP" gewesen. Aber Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sei ja geübt im schnellen Richtungswechsel und rasanten Meinungswandel. "Da wundert sich der Wetterhahn, wie schnell der Horst sich drehen kann", reimte Bause. Die CSU-Spitze hatte zunächst eine Unterstützung Gaucks ebenso wie die CDU abgelehnt. (daam, lby)

    Die zehn besten Sprüche am Politischen Aschermittwoch

    Platz 10: Seine Äußerung wurde schnell in ganz Deutschland bekannt: Horst Seehofer (CSU) beim Politischen Aschermittwoch zu den selbstbewussten Äußerungen von FDP-Chef Guido Westerwelle im Spiegel über seinen künftigen Umgang mit der CSU: "Das ist kein Tsunami, das ist nur eine Westerwelle."

    Platz 9: Kurt Beck (SPD) zog 2008 einen harten Vergleich: "Eher wird ein Hund einen Wurstvorrat anlegen, als der Ede Stoiber die Bürokratie bekämpfen."

    Platz 8: Natürlich war auch die Affäre um Karl Theodor zu Guttenberg ein Anlass, den viele Politiker zum Spotten nutzten. So sagte Klaus Ernst (Linke) der über die "Zitierfehlern" von Guttenberg: "Dann kann man künftig Ladendiebstahl auch als Einkaufsfehler bezeichnen."

    Platz 7: Und auch die weitreichenden Folgen nach dem Rücktritt von KT wurden von Theresa Schopper (Grüne) veräppelt: "Es greift die Gewissheit um sich: Es bleibt nur noch der Horst."

    Platz 6: CSU-Chef Horst Seehofer lästerte 2011 dagegen über den Koalitionspartner FDP: "Das Problem der Liberalen: Dass sie sich bereits benachteiligt fühlen, wenn sie nicht bevorzugt werden."

    Platz 5: Schwarz und Grün verträgt sich nicht. Meistens zumindest. 2005 haute die damalige Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) deshalb wie folgt auf die Schwarzen: "Mit CDU und CSU verhält es sich wie mit Windbeutel. Wenn man die Ofentür zu früh aufmacht, dann geht die warme Luft raus und die Dinger sind platt wie ein Keks."

    Platz 4: Der konservative Günther Beckstein (CSU) war kein Freund der Linken: "Wer mit den Linken ins Bett geht, bekommt keinen demokratischen Nachwuchs."

    Platz 3: Markus Söder (CSU)  ist nicht gerade für sein gelassenes Auftreten bekannt. Auch Kurt Beck (SPD) machte sich deshalb über den hitzigen CSU-Mann lustig: "Er kommt mir immer so vor, wie so ein Kampfpudel. Ein bisschen strubbelig, ein bisschen zu groß geraten und vor allem ist das Gekläffe zu laut."

    Platz 2: Edmund Stoiber (CSU) äußerte sich 2006 nicht gerade eindeutig zur Gesundheitsreform. Dirk Niebel (FDP) verband 2007 dann die Sprunghaftigkeit von Stoiber mit einem Klassiker: "Und das ewige Nein-Ja des bayerischen Ministerpräsidenten in dieser Frage erinnerte mich fast schon an seine Wegbeschreibung von München zum Flughafen."

    Platz 1: Ohne Kommentar: Linken-Chef Klaus Ernst fand die Forderung von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nach höheren Löhnen wohl etwas lächerlich: "Wenn Brüderle von Lohnerhöhungen spricht, wenn sich die FDP um die Tarifverträge Gedanken macht, dann ist das genauso, wie wenn sich der Papst um die Qualität von Kondomen kümmern würde."

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