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Pastoralen Raumplanung: An der Basis köchelt es noch immer

Pastoralen Raumplanung

An der Basis köchelt es noch immer

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    Auch wenn es um die Pfarreienzusammenlegungen der „Pastoralen Raumplanung 2025“ im Bistum Augsburg ruhiger geworden ist, köchelt es immer noch an der Basis.
    Auch wenn es um die Pfarreienzusammenlegungen der „Pastoralen Raumplanung 2025“ im Bistum Augsburg ruhiger geworden ist, köchelt es immer noch an der Basis. Foto: Fred Schöllhorn

    Sparprogramme sorgen selten für Freude. Die engagierten Katholiken im Bistum Augsburg sind seit Beginn der Zusammenlegung von Pfarreien zu XXL-Seelsorgeeinheiten und seit der Dekanats-Neuordnung im letzten Jahr aufgebracht. Zwar sei die Protestbewegung gegen die „Pastorale Raumplanung 2025“, die Bischof Konrad Zdarsa als Antwort auf den Priester- und Gläubigenschwund aufgelegt hat, nicht mehr so sichtbar, erklärt der Steppacher Pfarrer Georg Egger. Doch an der Kirchenbasis köchele das Thema weiter.

    „Die Reform ist ein langwieriger Veränderungsprozess. Den Folgen, die sie für die Menschen hat, wird die unwillige Kommunikation der Diözese nicht gerecht. Das sorgt für Verdruss in den Gemeinden.“

    Wenn Egger selbst in wenigen Jahren in den Ruhestand geht, wird seine Pfarrei zunächst mit Hainhofen und Westheim zusammengelegt. Sein Nachfolger betreut dann 6000 Katholiken. Anschließend sehen die Planungen des Bischofs eine weitere Fusion mit Neusäß vor. Diese Pfarreiengemeinschaft würde dann 20 000 Gläubige umfassen. „Das ist sicher nicht mehr zu schaffen“, warnt Egger.

    Auch Irmgard und Norbert Müller sind verärgert. Sie besuchen die Messen in Steppach, gehören aber zur Gemeinde von Don Bosco im Augsburger Herrenbachviertel. Sie kennen die Nebenwirkungen solcher Großfusionen. Mit dem Pfarrerswechsel von St. Ulrich und Afra im September wurde

    „Er hatte schon geklagt, er sei mehr Verwaltungsmann als Seelsorger gewesen. Wie soll bei der jetzigen Größe noch Seelsorge möglich sein“, fragt sich Irmgard Müller. Auch die Neuerung Bischof Zdarsas, die Wortgottesdienste in den Kirchen vor Ort zugunsten zentraler Eucharistiefeiern zu untersagen, können die Müllers nicht verstehen. „Die Hostien sind doch bereits geweiht. Warum können nicht auch ausgebildete Laien vor Ort die Kommunion verteilen?“

    Das fragt sich auch Martha Regnet, Mitglied der Gemeinde St. Ulrich und Afra. „Unter Bischof Mixa waren Wortgottesdienste noch möglich, in München sind sie bis heute üblich. Warum nicht auch in Augsburg? Und die Kommunion können ausgebildete Laien auch abhalten. Kirche soll doch lebendig sein, Zentralisierung bewirkt das Gegenteil.“

    Sie war wie die Müllers und etwa 50 weitere Interessenten einer Einladung des Vereins Initiativkreis Bistumsreform in den Augsburger Kolpingsaal gefolgt. Mit einem Vortrag über die theologischen Hintergründe kirchlichen Engagements forderte Schwester Benedikta Hintersberger auf der Veranstaltung mehr Kompetenzen für die Laien ein.

    Die Priorin des Augsburger Dominikanerinnenklosters St. Ursula und Pfarrgemeinderätin bei St. Moritz ist überzeugt: „Ohne uns Laien geht es nicht – die Kirche der Zukunft ist eine Laienkirche!“

    Der Initiativkreis Bistumsreform entstand 2012 während der Proteste gegen die bischöflichen Pläne. Mit den Demonstrationen vor dem Augsburger Dom und zahlreichen Kirchen der Diözese konnten die Organisatoren unter anderem die Abschaffung der Pfarrgemeinderäte verhindern.

    Ziel der Veranstaltung war die Motivation und Vernetzung potenzieller  Kandidaten  für   die Pfarr-gemeinderatswahlen im Februar 2014.

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