36.235 Stimmen von Unterstützern haben die Initiatoren einer Online-Petition gegen das Singen des Donauliedes gesammelt. Am Dienstagabend überreichten Initiatorin Corinna Schütz und ihre Mitstreiter die Stimmen symbolisch dem Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD). Die Gruppe will erreichen, dass das Donaulied - das die Vergewaltigung eines Mädchens beschreibt - nicht mehr in Bierzelten in der niederbayerischen Stadt gespielt wird. Dupper habe den Aktivisten seine Unterstützung signalisiert, sagte Schütz nach dem Gespräch.
Sexismus: Engagement soll auf andere Städte ausgeweitet werden
Mitglieder unterschiedlicher Parteien unterstützen die Aktion. Der Landesvorsitzende der bayerischen Grünen, Eike Hallitzky, sagte am Abend in Passau, das Donaulied stehe beispielhaft für Alltagssexismus. Viele Menschen machten sich das gar nicht bewusst. Die positiven Reaktionen auf die Initiative seien überwältigend.
Nach dem Zuspruch aus ganz Deutschland will sich die Gruppe weiter gegen Sexismus in Bierzelten stark machen und ihr Engagement auf andere Städte ausweiten. In Regensburg hat sich inzwischen eine Schwester-Gruppe zusammengetan und die Stadt Montabaur im Westerwald hat das Spielen des Liedes in Bierzelten bereits abgeschafft. Schütz betonte, die Aktion richte sich nicht gegen Tradition - um das zu unterstreichen, seien sie und einige ihrer Mitstreiterinnen im Dirndl zu der Stimmen-Übergabe erschienen. (dpa)
Das könnte sie ebenfalls interessieren:
- Umbenennung des "Drei Mohren": Darum sind Begriffe wie "Mohr" rassistisch
- Knorr benennt "Zigeunersauce" um
- Online-Petition endet: Engagement gegen das Donaulied geht weiter
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.