Der pädophile Augsburger Kinderarzt Dr. Harry S., 43, will wohl wirklich reinen Tisch machen. In der Neuauflage des Missbrauchsprozesses gegen ihn setzte er sich am Dienstag über den Rat seiner beiden Verteidiger hinweg. Seine Anwälte Ralf Schönauer und Moritz Bode hatten dem Angeklagten empfohlen, einen Psychologen, der ihn ausführlich untersucht hat, nicht von der Schweigepflicht zu entbinden. Doch Harry S. entschied sich anders. Er stimmte der Aussage des Psychologen Helmut Kury vor Gericht zu – obwohl dessen Analyse in einem wichtigen Punkt die Strategie der Verteidigung durchkreuzt.
Augsburg