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Ostern: Lebendiger Kreuzweg: Schauspiel zieht durch Ulm und Neu-Ulm

Ostern

Lebendiger Kreuzweg: Schauspiel zieht durch Ulm und Neu-Ulm

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    Die Kreuzigung ist die letzte und emotionalste Station des lebendigen Kreuzwegs, den die italienische Gemeinde organisiert. Auch in diesem Jahr wird Marcello Catena wieder den Jesus darstellen.
    Die Kreuzigung ist die letzte und emotionalste Station des lebendigen Kreuzwegs, den die italienische Gemeinde organisiert. Auch in diesem Jahr wird Marcello Catena wieder den Jesus darstellen. Foto: Andreas Brücken

    Eigentlich habe sich nichts geändert – eigentlich. Aber Daniela Crosio bekommt trotzdem jedes Mal eine Gänsehaut, wenn sie sieht, wie Jesus ans Kreuz geschlagen wird. Auch in diesem Jahr zeigen Darsteller der italienischen Kirchengemeinde Ulm und Neu-

    Vor dem Westportal am Münster wird Jesus gekreuzigt

    Was vor fast 2000 Jahren in Jerusalem geschah, wissen die meisten aus der Bibel. Aber wie diese Szenen in die Gegenwart und nach Ulm und Neu-Ulm gebracht werden, das ist noch mal eine andere Sache. Der Kreuzweg beginnt mit dem Abendmahl auf dem Podest vor dem

    Organisatorin Daniela Crosio betont: „Das sind keine echten Schauspieler, sondern Mitglieder unserer Gemeinde, die das gerne machen.“ Insgesamt sind 200 Leute daran beteiligt. Im September begann das Team mit der Organisation und holte die ersten Genehmigungen ein. Seit dem Frühjahr proben die Darsteller. Die Szenen seien zwar immer dieselben, aber trotzdem gebe es immer wieder kleine Änderungsvorschläge.

    Nach der Gefangennahme wird Jesus in Fesseln über die Donau nach Ulm gebracht. Auf dem Marktplatz trifft er auf Hohepriester Kaiphas. Pontius Pilatus verurteilt ihn am Weinhof. Dann folgt für den Darsteller der schwierigste Teil. Marcello Catena trägt ein etwa 50 Kilogramm schweres Kreuz mehr als einen Kilometer weit zum Münsterplatz. Vor dem Westportal führen die Darsteller den Höhepunkt auf: die Kreuzigung. „Ich habe schon Menschen gesehen, die waren so ergriffen, dass sie weinen mussten“, erzählt Crosio.

    Tausende Besucher verfolgen den Lebendigen Kreuzweg

    Das Ziel der Gemeinde ist es, die Bürger wieder an die Religion heranzuführen. „Wenn wir es schaffen, dass Menschen wieder oder weiterhin Kontakt zur Kirche haben, sind wir froh.“ Mit ihrer Inszenierung hat die Gemeinde einen Nerv getroffen. Tausende Besucher wollen jedes Jahr bei dem Schauspiel dabei sein. Crosio selbst hat schon Busse mit Leuten gesehen, die aus der Schweiz und aus Belgien kommen.

    Ein besonderer Gast reist aus dem Vatikan an. Pfarrer Don Giuseppe Gilberti kennt Monsignore Vittorio Formenti seit der gemeinsamen Ausbildung. Der Monsignore arbeitet seither als Sekretär im

    Die italienische Gemeinde sei sehr stolz auf ihr Fest. Es werde gut angenommen, und auch die Gemeindemitglieder meldeten sich immer wieder gern, um die Jünger, den Judas oder die römischen Legionäre darzustellen.

    Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die letzte Probe war am 13. April. Jetzt hoffen die Organisatoren noch auf das Wetter. Die vergangenen elf Male habe es Petrus zwar gut mit ihnen gemeint, aber es wäre trotzdem schlimm, wenn alles umsonst gewesen wäre. Für die Aufführung müsse es trocken sein.

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